Die Deutsche Shani Louk befindet sich nach wie vor in der Gewalt der Hamas-Terroristen.Bild: imago images / Ronen Tivony
International
Als die Hamas-Terroristen Israel am 7. Oktober angegriffen haben, ging ihr Bild um die Welt: Shani Louk. Die 22-jährige Deutsche war unter den Festival-Besucher:innen, die nahe der Grenze zum Gazastreifen feierten, als die Terroristen ihren Überfall starteten.
Auf einem der verstörenden Videos von dem Angriff auf das Supernova-Festival ist Shani Louk zu sehen, wie sie mit blankem Oberkörper auf der Ladefläche eines Pick-ups liegt. Ihr Gesicht zeigt nach unten, die Beine sind unnatürlich verdreht. Die Terroristen spucken auf sie und fahren anschließend mit Shani Louk als Geisel zurück nach Gaza.
Shani Louk: Der Besuch des Supernova-Festivals in Israel wurde ihr zum Verhängnis.bild: instagram/shanukkk
Die Deutsche teilt ihr schreckliches Schicksal mit rund 220 anderen Menschen, die die Terroristen in ihre Gewalt gebracht haben, um sie als diplomatisches Druckmittel einzusetzen. Nach zähen Verhandlungen hat die Hamas inzwischen vier Personen gehen lassen.
Die Familie von Shani Louk freut sich für die entlassenen Geiseln und deren Angehörige, ist allerdings auch zunehmend verzweifelt angesichts der nach wie vor bestehenden Geiselhaft der 22-Jährigen.
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Familie von Shani Louk mit Kritik an Bundesregierung
"Warum schaffen es die USA über ihre Kontakte zu Katar, ihre gefangenen Staatsbürger freizubekommen und Deutschland nicht?", fragen die Angehörigen kritisch gegenüber "Bild". Shani Louks Tante Orly Louk und ihr Partner Wilfried Gehr werfen den deutschen Behörden vor, schwerfällig zu sein.
"Die Botschaften und das Auswärtige Amt waren nur aktiv, als sie die deutschen Familien als Statisten für Fototermine und ihre Politshows von Baerbock, Scholz und Seibert gebraucht haben. Nur unmittelbar für die Auftritte von Kanzler und Außenministerin wurde Aktivität gezeigt", sagt Wilfried Gehr. Wütend merkt er dann an:
"Vielleicht sollten die unfähigen, nur auf ihre Auftritte fixierten deutschen Politiker Kontakt zu Franz Beckenbauer und dem DFB aufnehmen. Die haben bestimmt heute noch einen besseren Kontakt nach Katar als unsere Regierung."
Neben Katar soll auch Ägypten bei der jüngsten Freilassung von Hamas-Geiseln vermittelt haben. Am Montagabend ließen die Terroristen zwei Frauen im Alter von 79 und 85 Jahren gehen. Die Ehemänner der beiden befinden sich jedoch nach wie vor in Geiselhaft.
In der SPD tobt derzeit die K-Frage, die Diskussion über den nächsten Kanzlerkandidaten. Kanzler Olaf Scholz zeigt sich entschlossen, erneut anzutreten. Doch die Umfragen sprechen eine andere Sprache, zumindest zum aktuellen Zeitpunkt.