Politik
International

Lüttich: Attentäter soll bereits am Tag zuvor eine Person getötet haben

International

Attentat in Lüttich: Täter soll bereits am Tag zuvor eine Person getötet haben

30.05.2018, 09:1430.05.2018, 09:54
Mehr «Politik»

Nach der tödlichen Schießerei in der Innenstadt von Lüttich nahe der deutschen Grenze zu Aachen gehen die Ermittler von einem Terroranschlag aus. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen des "Verdachts auf eine terroristische Straftat" ein, teilte Staatsanwalt Philippe Dulieu am Mittag auf einer Pressekonferenz.

Der Täter habe "Allah Hu Akbar" – Gott ist groß – gerufen, hieß es. Der Attentäter sei erst am Montag aus dem Gefängnis entlassen worden, berichtete die Zeitung "Sudpresse". Allerdings habe der 30-jährige Mann nicht auf der Terrorwarnliste der belgischen Behörden gestanden.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler attackierte der Angreifer zwei Polizisten mit einem Messer und entriss ihnen die Waffe. Dann eröffnete er unvermittelt das Feuer auf die beiden Beamten. 

  • Die Beamten und ein Passant kamen ums Leben, den der Angreifer aus seinem Wagen gezerrt hatte.
  • Nach der Schießere war der Mann in eine Schule geflohen und hatte eine Reinigungskraft als Geisel genommen.
  • Die Gebäude der Schule wurden geräumt. Als eine Spezialeinheit der Polizei anrückte, "verließ er das Gebäude eröffnete das Feuer auf die Beamten und verletzte einige von ihnen, bevor er erschossen wurde", sagte Dulieu.
  • Ein Spezialkommando konnte ihn schließlich vor der Schule überwinden. Dabei wurden zwei Polizisten verwundet, der Angreifer kam ums Leben.
  • Der mutmaßliche Terrorist hat wenige Stunden vor seiner Tat einen weiteren Mann getötet. Das sagte der belgische Innenminister Jan Jambon am Mittwochmorgen dem belgischen Fernsehsender RTL. Demnach brachte der Attentäter in der Nacht zum Dienstag einen ehemaligen Mithäftling in der südbelgischen Provinz Luxemburg um.

"Er war ganz in schwarz gekleidet, trug einen Rucksack und wedelte mit zwei Waffen", sagte ein Augenzeuge der Zeitung "Sudpresse".

Der belgische König Philippe und Innenminister Jan Jambon machten sich am Dienstag unmittelbar auf den Weg nach Lüttich. 

Philippe war nach den Anschlägen von Paris im November 2015 in die Kritik geraten, weil er zum Wellness-Wochenende aufgebrochen war, als die Polizei in Brüssel nach dem flüchtigen Attentäter Salah Abdeslam fahndete. 

Der Brüsseler Vorort Molenbeek galt als Zentrum der Pariser Attentäter. Im März 2016 wurde Brüssel dann selbst von einem Anschlag erschüttert. 

Bereits im Mai 2014 waren bei einem Terroranschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel vier Menschen ums Leben. 

Bei einer Anti-Terror-Aktion in Verviers nahe Lüttich wurden im Januar 2015 zwei mutmaßliche Islamisten getötet.

(hd/afp/dpa) 

Putins Repression in Russland: Neuer Plan erschwert Anwälten Zugang zu Mandanten

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Meinungsfreiheit in dem Land massiv eingeschränkt. Die Repression in Russland erreichte damit eine neue Stufe: etwa mit vermehrten Verhaftungen von Kritiker:innen des Krieges ohne faire Prozesse, Verboten von kritischen Medienunternehmen und der massiven Einschränkung von bürgerlichen Freiheisrechten.

Zur Story