Ob Ängste vor einem Krieg in Schweden oder Drohungen gegen Polen: Die russische Führung in Moskau verbreitet derzeit gerne Angst vor einem Angriff auf Nato-Staaten, der wiederum zu einem Dritten Weltkrieg führen könnte, glaubt man einigen Expert:innen.
Wie weit der Kreml gehen würde, ist unklar. So manche:r Expert:in attestierte Russland immerhin schon ein wirtschaftliches Aus in zwei bis drei Jahren.
Andere wiederum glauben, dass Präsident Putin immer noch ausreichend Reserven hat, um den Krieg gegen die Ukraine gewinnen zu können.
Dem gegenüber steht bekanntermaßen die Ukraine unter Präsident Wolodymyr Selenskyj. Kiew ringt nach wie vor um ausreichend Waffenlieferungen aus dem Westen – und auch die Panzer-Debatte geht weiter.
Erst am Dienstagabend teilte Kanzler Olaf Scholz mit, dass er mit US-Präsident Joe Biden telefoniert und vereinbart habe, die Ukraine weiterhin gemeinsam zu unterstützen. Finanziell, humanitär – und auch militärisch. "Deutschland unterstützt 2024 mit mehr als sieben Milliarden Euro durch militärische Güter", schreibt Scholz auf X, ehemals Twitter.
Deutschland hatte sich bereits dazu verpflichtet, seit dem völkerrechtswidrigen russischen Überfall auf die Ukraine, unter anderem 30 Leopard-Panzer des Typ 1A5 und 18 Leopard-Panzer des Typ 2A6 mit Munition und Ersatzteilen zu liefern.
Offenbar sollen die meisten gelieferten Panzer aber laut Berichten bereits nicht mehr einsatzfähig sein. Nun ist ein Video eines deutschen Leopard-Panzers aufgetaucht, das vom ukrainischen Verteidigungsministerium auf X geteilt wurde und viel Beachtung erfuhr. Die "Frankfurter Rundschau" berichtete darüber.
Von einem "deutsch-amerikanischen Stahl-Team" ist in dem Tweet die Rede. Darin zu sehen sind zwei robuste US-Militär-Jeeps vom Typ Humvee und ein Leopard-1A5-Kampfpanzer aus Deutschland.
Das Video wirft ein Schlaglicht auf zwei offensichtliche Probleme. Erstens: Die Militärhilfen sind derzeit vollständig blockiert. Und zweitens: Die Lieferung der Leopard-Panzer aus Deutschland schreitet nur schleppend voran.
Eigentlich sollten bis Ende 2023 80 Leopard 1A5 an die ukrainischen Streitkräfte übergeben werden. Die Realität sieht bei den 48 gelieferten und nun bereits zum Großteil beschädigten Panzern aber anders aus.
Das Rüstungsunternehmen Rheinmetall bereitet wohl derzeit Leopard-1-Panzer aus Industriebeständen auf. Anfang November hatte Berlin weitere zehn Leopard 1 bereitgestellt – anschließend ist allerdings dahingehend nichts weiter passiert. Rheinmetall will zudem 2024 laut einer Pressemitteilung von Mitte November weitere 25 überholte Leopard 1A5 liefern. Insgesamt ergäben das 55 Stück.
In dem Video ist jedoch auch zu sehen, dass das für das Schlachtfeld zu wenig ist, da die Panzer nicht ausreichend flankiert werden können. Zudem ist der olivgrüne Leopard leicht aus der Ferne im weißen Schnee zu erkennen. Die Tarnung fehlt schlichtweg.
Unter diesen Umständen wird die Ukraine keine neue Offensive starten können.