
Nach dem Tod von Papst Franziskus wird ein neuer Pontifex gewählt.Bild: IPA via ZUMA Press / Vatican Media
International
Papst Franziskus ist tot – nun beginnt das Ringen um seinen Nachfolger. Drei Deutsche sind im Konklave dabei, gelten aber nicht als Favoriten. Und der verstorbene Papst selbst bricht im Tod mit einer Tradition.
21.04.2025, 13:0121.04.2025, 13:01
Am Ostermontag ist Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren verstorben. Sein Tod markiert das Ende eines Pontifikats, das aus Sicht seiner Anhänger:innen durch Bescheidenheit, soziale Gerechtigkeit und Reformwillen geprägt war. Nun beginnt eine neue Ära. Ein neuer Papst wird gewählt.
Mit dem Tod von Franziskus startet die sogenannte Sedisvakanz – die Zeit, in der der Heilige Stuhl unbesetzt ist. Also die Zeitspanne zwischen dem Tod oder Rücktritt eines Papstes und der Neuwahl eines Nachfolgers.
Gemäß den kirchlichen Bestimmungen muss innerhalb von 15 bis 20 Tagen ein neues Konklave einberufen werden, um einen Nachfolger zu wählen. Das bedeutet, dass die Wahl des neuen Papstes voraussichtlich zwischen dem 6. und 11. Mai 2025 stattfinden wird.
Von Sedisvakanz bis Konklave – so geht es weiter
Diese Phase des Übergangs hat umfassendere Folgen als allgemein bekannt ist. So verlieren nun die Chefs aller Behörden im Vatikan ihre Posten, ihre Sekretäre bleiben geschäftsführend im Amt.
Franziskus hatte erst im Mai 2023 ein wichtiges Detail geregelt und festgelegt, dass der Generalrevisor für die finanziellen Angelegenheiten ebenfalls im Amt bleibt. Damit soll verhindert werden, dass in der Sedisvakanz heimliche Finanztransaktionen stattfinden. Die katholische Kirche hatte schon wiederholt Finanzskandale.
In der Sedisvakanz ist der Kämmerer des Vatikans eine der wichtigsten Figuren. Aktuell ist das der irischstämmige US-Kardinal Kevin Farrell. Der Generalrevisor, also der Wirtschaftsprüfer des Heiligen Stuhls, berichtet an ihn. Kardinal Farrell war es auch, der am Ostermontag den Tod von Franziskus bekannt gab.

Kevin Farrell ist der Kämmerer des Vatikan.Bild: AP / Paolo Santalucia
Kurioserweise sind die wichtigsten Kleriker – Kardinal Giovanni Battista Re, der Dekan des Kardinalskollegiums, und dessen Stellvertreter Kardinal Leonardo Sandri – nicht unter denjenigen, die den nächsten Papst wählen dürfen. Der Italiener Re ist 91 Jahre alt, der Argentinier Sandri 81 – die Altersgrenze für die Teilnahme an der Abstimmung beträgt 80 Jahre.
Offen ist damit zunächst auch, wer die Prozedur der nächsten Papstwahl hinter verschlossenen Türen in der Sixtinischen Kapelle leiten wird. Das Konklave ist nur für die Papstwähler zugelassen.
Papstwahl wie bei Oscar-Film "Konklave"
Das Konklave, die Papstwahl, findet dann traditionell in der Sixtinischen Kapelle statt, wo sich die wahlberechtigten Kardinäle unter strenger Geheimhaltung versammeln. Sie sind während der Wahl von der Außenwelt abgeschottet, um jeglichen Einfluss zu vermeiden.
Die Faszination für diese einzigartige Wahlzeremonie hat bereits die Popkultur erreicht. Im vergangenen Jahr ist der oscarprämierte Film "Konklave" des deutschen Regisseurs Edward Berger erschienen, der die Papstwahl als Drama aus politischen Intrigen und persönlichen Zweifeln erzählt. Bei der Papstwahl geht es eben nicht nur um Glauben. Sondern auch um Macht und globale Verantwortung.
Drei deutsche Kardinäle nehmen am Konklave teil
Am Konklave nehmen nun auch drei deutsche Kardinäle teil: Gerhard Ludwig Müller, Reinhard Marx und Rainer Maria Woelki – als ernsthafte Papstanwärter, sogenannte Papabile, gelten sie aber nicht.
Kardinal Marx, lange enger Vertrauter von Franziskus und einst als Papabile gehandelt, hat innerkirchlich an Einfluss verloren, nicht zuletzt durch Kritik an seiner Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs. Woelki, als konservativer Theologe bekannt, steht wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln massiv in der Kritik – dennoch wurde sein Rücktrittsangebot von Franziskus bislang ignoriert.
Der theologisch streitbare Müller wiederum gilt als Wortführer des erzkonservativen Flügels und schreckte selbst vor offener Kritik an Franziskus' Segnung gleichgeschlechtlicher Paare nicht zurück. Die Distanzierung von der AfD bezeichnete er als Opportunismus. Trotz seiner Vergangenheit als oberster Glaubenshüter bleibt auch er ein Außenseiter im Rennen um das höchste Amt der Kirche.
Papst Franziskus bricht mit Tradition
Interessant ist auch, dass Papst Franziskus nicht wie viele seiner Vorgänger im Petersdom beigesetzt werden wollte. Stattdessen wählte er die Basilika Santa Maria Maggiore in Rom als seine letzte Ruhestätte – eine der ältesten Marienkirchen der Stadt, die ihm besonders am Herzen lag. Zuletzt wurde dort 1669 Clemens IX. beigesetzt. Seither wurde es zur Gewohnheit, dass Päpste nach ihrem Tod im Petersdom oder in den darunter liegenden vatikanischen Grotten bestattet werden.
In der Santa Maria Maggiore befindet sich die Ikone "Salus Populi Romani" (Heil des römischen Volkes) zu Ehren der Jungfrau Maria, wo Franziskus traditionell vor Reisen vorbeischaute und sich zum Gebet verneigte. Mehr als hundertmal, wie Vatikan-Chronisten berichten.
Kurz vor Weihnachten 2023 gab Franziskus bekannt, dass er dort, in Santa Maria Maggiore, auch bestattet werden will. "Wie ich es der Jungfrau immer versprochen habe", sagte er in einem TV-Interview. Er änderte auch die vatikanischen Bestattungsregeln für Päpste und machte damit den Weg für Beisetzungen außerhalb des Vatikans frei.
Einige Monate, nachdem Franziskus verkündet hatte, in Santa Maria Maggiore seine Ruhe finden zu wollen, fügte er hinzu: "Es ist alles bereit."
(mit Material von dpa und AFP)
Mal eben beim Fertigmachen den Koalitionsvertrag auseinandernehmen, schafft bestimmt nicht jeder. Ricarda Lang schon.
Bei Social Media präsentiert sich Ricarda Lang in letzter Zeit persönlicher als viele ihrer Kolleg:innen. Die frühere Grünen-Chefin teilt Konzertfotos mit ihrem Partner, spricht offen über ihren Abnehmerfolg – und zeigt jetzt zu Ostern, wie sie sich für den Trip in die Heimat zur Familie fertig macht.