Politik
International

Trump-Sender Fox News zählt Kiew zu Russland – Ukraine reagiert empört

dpatopbilder - 17.04.2025, Ukraine, Kiew: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht während einer Pressekonferenz. Vertreter der USA und mehrerer europäischer Länder führen in Paris Gesprä ...
Wolodymyr Selenskyj hat sich implizit zu dem Eklat im US-TV geäußert.Bild: AP / Efrem Lukatsky
International

Trump-Sender Fox News zählt Kiew zu Russland – Ukraine reagiert empört

Der Trump-nahe Sender Fox News sendet ein verheerendes Signal – und nennt Kiew plötzlich eine russische Stadt. Ein Fehler? Oder nicht? Die Ukraine reagiert deutlich.
20.04.2025, 15:4020.04.2025, 15:40
Mehr «Politik»

Noch am Samstag hatte der russische Präsident Wladimir Putin überraschend eine Waffenruhe über Ostern verkündet, die bis Sonntag, 23 Uhr MESZ dauern sollte. Tatsächlich hielt sie aber nur wenige Stunden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete am Sonntag von einer Zunahme russischer Angriffe und sagte, dass Putin seine Truppen entweder nicht im Griff habe oder überhaupt nicht an einer Waffenruhe interessiert sei. Auch die russische Seite bezichtigte die Ukraine unterdessen, sich nicht an die vereinbarte Waffenruhe zu halten.

Ukraine-Krieg: Verhandlungen mit Russland via USA

Unterdessen gehen im Hintergrund auch die Verhandlungen über ein Kriegsende weiter, bei dem die USA als Vermittler fungieren. US-Präsident Donald Trump sagte, er wolle "sehr bald" eine Einigung sehen – ohne dabei konkret zu werden. Eine der zentralen Punkte dabei wird auch sein, wo die territorialen Grenzen gezogen werden. Der US-Sender Fox News ist dabei nun schon einmal vorgeprescht, ganz im Sinne Russlands.

Während seiner Berichterstattung über die Ostergottesdienste am Sonntag zeigte Fox News Aufnahmen religiöser Zeremonien aus aller Welt, darunter auch den Gottesdienst, dem der russische Präsident Wladimir Putin in Moskau beiwohnte.

Auch Ausnahmen aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurden gezeigt – allerdings wurde Kiew dabei als russische Stadt beschrieben. Berichten zufolge soll der Fehler rund 20 Minuten im Bild geblieben sein.

Fox News gilt in den USA als rechtskonservativer Fernsehsender, der in der Medienlandschaft jahrelang zugunsten von Donald Trump agitiert hat. Regelmäßig wurden in Übertragungen Fakten missachtet oder politische Gegner:innen von Trump willentlich diskreditiert.

Dass ausgerechnet Fox News Kiew nun als russische Stadt bezeichnet mag Zufall sein, passt aber ins Bild. Schließlich setzt sich Donald Trump im Ukraine-Krieg unverhohlen für russische Interessen ein.

Ukraine äußert sich zu Darstellung bei Fox News

In der Ukraine blieb die Falschdarstellung des US-Senders nicht unbemerkt. Heorhii Tykhyi, der Sprecher des ukrainischen Außenministers schrieb auf X: "Wenn es sich hierbei um einen Fehler und nicht um eine bewusste politische Aussage handelt, sollte es eine Entschuldigung geben und eine Untersuchung darüber, wer diesen Fehler begangen hat."

Und auch Selenskyj äußerte implizit Kritik, auch wenn er Fox News nicht namentlich nannte. In einer Stellungnahme vom Sonntag meinte der ukrainische Präsident: "Statt Gottesdienste aus Moskau zu übertragen, sollte der Fokus darauf liegen, Moskau unter Druck zu setzen, sich wirklich zu einer vollständigen Waffenruhe zu verpflichten".

Er danke allen Medien, Podcaster:innen, Blogger:innen und allen, "die die Wahrheit über das, was geschieht, weiterverbreiten".

Union und SPD wollen Obdachlosigkeit bis 2030 überwinden – doch klappt das auch?
Die Ampelkoalition hat sich in vielen Politikfeldern verhoben, auch beim Thema Wohnen und Bauen. Obdachlosigkeit sollte mit einem Aktionsplan bis 2030 überwunden werden. Auch die neue Merz-Regierung bekennt sich dazu. Doch Expert:innen zweifeln die Erfolgschancen an.

Hände halten sich mit schlaffem Griff an spärlich gefüllten Bechern fest. Müde Augen suchen Blicke. Auf ein nettes Bitten folgt Schweigen und Ignorieren, einige Sekunden später klirren im besten Fall dann doch ein paar fallende Münzen. Und wenn nicht, dann ist die Verzweiflung aus wütendem Meckern herauszuhören. Wer regelmäßig mit dem ÖPNV durch eine deutsche Großstadt fährt, kennt dieses traurige Schauspiel nur zu gut.

Zur Story