Eine Umarmung, die in die Geschichte eingehen könnte. US-Präsident Joe Biden besucht überraschend seinen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj im Kriegsgebiet Kiew. Bild: Ukrainian Presidential Press Off / Uncredited
International
Wenige Tage vor dem Jahrestag des Krieges in der Ukraine landet ein einflussreicher Gast in Kiew: US-Präsident Joe Biden persönlich. Es ist ein Überraschungsbesuch, der aufgrund von Sicherheitsvorkehrungen geheim gehalten werden musste.
US-Präsident Joe Biden spaziert mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj durch Kiew.Bild: IMAGO/APAimages / imago images
Unter strahlend blauem Himmel spazieren Biden und der ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Innenstadt von Kiew – während der Luftalarm heult. Dieses Bild hat eine Symbolkraft, die wohl noch Geschichtsbücher füllen werde, meint der Osteuropa-Experte Sergej Sumlenny.
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Auf Twitter teilt er eine Aufnahme der beiden Staatschefs und schreibt: "Das ist ein Video von einem zukünftigen Geschichtsbuch."
Ein Anblick, der wohl auch den Kreml überrascht haben dürfte.
Russland hatte wohl keine Ahnung von Bidens bevorstehenden Besuch
Denn laut dem Historiker Matthäus Wehowski hat die russische Fernsehpropaganda erst kürzlich verkündet: Wenn die USA ihre Unterstützung für die Ukraine ernst nehme, würde Biden nach Kiew reisen.
Gesagt, getan.
Doch die Russen wurden wohl erst wenige Stunden zuvor über den Besuch informiert. Das behauptet "BrennpunktUA", ein Twitter-Account, der aktuelle News über die Ukraine postet. Laut einem Biden-Berater wurden die Russen lange über den Besuch des US-Präsidenten im Dunklen gehalten. Angekündigt war nur der Besuch in Polen vom 20. bis 22. Februar – nun machte Biden einen kurzen Abstecher im Kriegsgebiet Kiew.
Putins Propagandisten hetzen bereits, was das Zeug hält.
Putins Hetzer diskutieren Bidens Besuch – "blutrünstig"
"Man stelle sich vor, etwas explodierte auf dem Platz, während wir hier sitzen", heißt es in einem Video. Der Berater des Innenministers der Ukraine, Anton Gerashchenko, schreibt dazu: "blutrünstig wie immer".
Laut den Propagandisten ist es wohl Russland gewesen, das Biden erlaubt und sogar geholfen habe, nach Kiew zu reisen, behaupten sie. Außerdem sei es nicht auszuschließen, dass dieser Besuch geplant wurde, um eventuell "Biden zu eliminieren".
Für Gerashchenko steht jedenfalls fest: Der Besuch Bidens in Kiew sei ein Akt "unglaublicher Tapferkeit". Laut ihm ist es ein starkes Symbol für Unterstützung und Freundschaft – und damit ein direktes und sehr deutliches Signal an Putin.
Biden schiebt noch eine direkte Botschaft an den russischen Präsidenten nach.
Biden schickt eine klare Botschaft an Putin
Auf Twitter verkündet er: "Putin hielt die Ukraine für schwach und den Westen für gespalten." Der russische Machthaber habe gedacht, er könnte "uns" überdauern. "Er lag einfach falsch. Ein Jahr später stehen wir hier zusammen – vereint mit den Menschen in der Ukraine", schreibt Biden.
Der Journalist Marius Mestermann postet einen Ausschnitt von Bidens Rede. Diese "abschließenden Sätze des US-Präsidenten in Kiew sollten heute alle gehört haben", schreibt er.
Alle Ukrainer:innen erinnerten die Welt jeden Tag daran, was Mut bedeute. "Es ist erstaunlich", meint Biden dazu. Die Menschen in der Ukraine halten ihm zufolge der Welt vor Augen, dass Freiheit unbezahlbar ist und es wert ist, dafür zu kämpfen. Die USA werden laut Biden der Ukraine beiseite stehen, bis zum Schluss.
Triggerwarnung: Im folgenden Text werden Gewalthandlungen geschildert, die belastend und retraumatisierend sein können.