Politik
International

Queen-Geburtstag: Soldat nimmt im Turban an Parade teil

International

Die Queen feiert – und ein Soldat trägt Turban

09.06.2018, 12:56
Mehr «Politik»

Tausend Soldaten werden am Samstag an der offiziellen Geburtstagsparade der britischen Queen teilnehmen. Auf einen von ihnen werden dabei besonders viele schauen: Der 22-jährige Charanpreet Singh Lall ist der erste Soldat, der dabei einen Turban statt des traditionellen Bärenfell-Hutes tragen wird.

June 9, 2018 - London, London, UK - London, UK. Guardsman Charanpreet Singh Lall (C), the first to wear a black turban instead of a bearskin during Trooping the Colour, parades down The Mall as Royal  ...
Charanpreet Singh Lall (Mitte).Bild: imago stock&people

Der Sikh wurde in Indien geboren, ist aber schon als Baby nach England gekommen, wie die BBC berichtet. (BBC)

Er ist Teil des "Coldstream Guards", eines der fünf Leib-Regimenter der Queen. Das Regiment übernimmt nicht nur zeremonielle Aufgaben als Bewacher der königlichen Paläste, sondern nimmt auch an regulären Kampfeinsätzen teil.

Wer sind Sikhs?
Sikhs sind streng gläubige Anhänger einer religiösen Reformbewegung, die im 15. Jahrhundert in Nordindien entstand. Gläubige Sikhs leben nach strengen Vorschriften: Nikotin und Alkohol sind verboten, ebenso Ehebruch und sexuelle Beziehungen vor der Ehe. Zu den Kennzeichen eines Gläubigen gehören unter anderem das ungeschnittene Haar mit Turban, ein kleines Schwert und ein stählernes Armband. Weltweit gibt es rund 27 Millionen Sikhs, die meisten davon in Indien. In Deutschland leben zwischen 8000 und 15 000 Sikhs. 
(dpa)

Bei zeremoniellen Anlässen wie der "Trooping the Colour"-Parade zum Geburtstag der Queen gilt ein strikter Dresscode. Dass Charanpreet Singh Lall im Turban daran teilnehmen darf, ist deshalb ein gewichtiges Zeichen.

Der BBC sagte er: 

"Ich hoffe, dass die Menschen die zusehen es einfach anerkennen und dass sie es als eine neue Veränderung in der Geschichte betrachten."

Außerdem hoffe er, dass sich mehr Menschen verschiedener Religionen und Hintergründe ermutigt fühlen, in die Armee einzutreten.

(fh)

Das könnte dich auch interessieren:

1000 Tage Krieg: Warum die Ukraine nicht verloren ist
Nach bald drei Jahren hat die Ukraine kaum noch Optionen, um den Krieg gegen Aggressor Russland militärisch zu gewinnen. Besiegt ist das geschundene Land deswegen aber nicht.

Am Dienstag ist es 1000 Tage her, seit der russische Autokrat Wladimir Putin den Befehl zur Invasion der Ukraine gab. Nun beginnt der dritte Kriegswinter. Er droht in der Ukraine "besonders kalt und dunkel zu werden", so der österreichische "Standard". Denn russische Luftschläge haben die Energieversorgung hart getroffen, zuletzt am Wochenende.

Zur Story