Wie die Umweltministerin beim UN-Klimagipfel den Planeten retten will
03.12.2018, 06:4103.12.2018, 07:24
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Begleitet von Warnungen vor einer massiven
Erderhitzung wird an diesem Montag in Polen offiziell der 24.
UN-Klimagipfel eröffnet.
Vertreter aus knapp 200 Staaten verhandeln in Kattowitz zwei Wochen lang darüber, wie die als historisch eingestuften Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz von 2015 durch klare Regeln zur Umsetzung und Überprüfung ergänzt werden können.
Der Überblick über die wichtigsten 5 Fragen.
Was war in Paris beschlossen worden?
In Paris wurde beschlossen, die
Erderwärmung auf unter 2 Grad, möglichst sogar auf 1,5 Grad zu
begrenzen. Die bisher weltweit zugesagten Maßnahmen zur Reduzierung
klimaschädlicher Treibhausgase reichen dazu aber bei weitem nicht
aus.
Wie läuft der Klimagipfel ab?
Bereits am Sonntag kamen in Kattowitz Klima-Diplomaten zu einer
ersten Plenumssitzung zusammen. "Wir müssen in den nächsten zwei
Wochen Kreativität und Flexibilität an den Tag legen, um die Zeit
klug zu nutzen und die Vereinbarungen zu liefern, nach denen wir alle
streben", sagte Polens Vize-Umweltminister Michal Kurtyka, der im
Namen Polens die Präsidentschaft der zweiwöchigen Konferenz übernahm.
Wie mich die Klimaignoranz ankotzt
Video: watson/Saskia Gerhard, Lia Haubner
Was wollen die Teilnehmer erreichen?
Den Gipfelteilnehmern geht
es im Kern darum, möglichst bald und vollständig die Freisetzung von
Treibhausgasen zu stoppen. Die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, bei
der Kohlendioxid frei wird, steht dabei im Mittelpunkt.
Darüber
hinaus müssen andere Quellen für Klimagase - etwa bei der Viehzucht
und der Industrieproduktion - gestopft werden und letztlich auch
Kohlendioxid aus der Luft abgeschöpft werden, etwa durch Aufforstung
von Wäldern oder CO2-Einlagerung unter der Erde.
Die deutsche Umweltministerin Schulze setzt auf Fortschritte in
Kattowitz. "Jeder soll nach dieser Konferenz wissen, was er zu tun
hat, wie er Fortschritte beim Klimaschutz misst und transparent
macht. Und jeder soll nachvollziehen können, was der andere tut",
sagte die SPD-Politikerin der "Süddeutschen Zeitung".
Schulze mahnte, die Staaten
dürften sich nicht davon beirren lassen, wenn sich große Länder wie
die USA oder Brasilien vom Pariser Klimaabkommen abwenden. "Die
Großen, die sich kurz wegducken, werden wiederkommen", sagte die
Ministerin. "Die Vernunft wird sich nicht dauerhaft aufhalten
lassen."
Kann der Klimagipfel überhaupt Erfolg haben?
Die USA haben sich als einer der größten Verursacher von
Treibhausgasen aus dem Pariser Abkommen zurückgezogen. Beim
G20-Gipfel in Buenos Aires stand US-Präsident Donald Trump damit
weiter isoliert da - alle anderen Teilnehmer betonten am Samstag
aber, das Klimaabkommen sei unumkehrbar. Kanzlerin Angela Merkel
äußerte sich zuversichtlich über einen Erfolg der Klimakonferenz.
Entwicklungsminister Müller warnte davor, die Augen vor der
Erderwärmung zu verschließen. "Wir können so tun, als bekämen wir von
den katastrophalen Folgen des Klimawandels nichts mit. Aber nichts
würde dadurch besser", sagte der CSU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland. Die Erde werde mit drei, vier Grad plus
zurechtkommen. "Menschliches Leben, wie wir es kennen, wird dann kaum
mehr möglich sei", warnte der Minister.
Was bringt Deutschland zum Klimagipfel mit?
Die Bundesregierung hat angekündigt, seinen jährlichen Beitrag zum Grünen
Klimafonds der Vereinten Nationen ab 2019 auf 1.5 Milliarden Euro zu
verdoppeln. In den Fonds zahlen wohlhabendere Länder ein, finanziert
werden Klimaschutzprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern.
An die Konferenz hat Entwicklungsminister Müller große Erwartungen. "Der Klimaschutz ist
die Überlebensfrage der Menschheit. Kattowitz muss eine klare
Trendwende bringen. Dort müssen die Entscheidungen dafür getroffen
werden, das Paris-Abkommen verbindlich umzusetzen", sagte Müller der "Passauer Neuen Presse". Er finde es enttäuschend, dass von
184 Ländern nur 17 im Plan liegen und auch Deutschland hinter den
eigenen Zielen zurückliegt. Doch die Bundesrepublik werde ehrgeizig
aufholen und vorangehen.
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Menschen für eine Energiewende demonstriert.
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