In einem Waldstück bei Pokrowsk exekutierten russische Soldaten 16 Kriegsgefangene (Symbolbild).Bild: dpa / Daniel Carde
Krieg in der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine produziert auch nach zweieinhalb Jahren neue Superlative des Grauens. Als besonders brutal stellen sich immer wieder russische Truppen heraus. Die Vorwürfe reichen von Missbrauch, Entführung von Zivilist:innen und Kindern, bis hin zu systematischer Folter, Vergewaltigung und Mord.
Besonders Soldaten, die im Dienst für die Ukraine in Kriegsgefangenschaft geraten, erzählen nach ihrer Rückkehr düstere Geschichten. Dabei können viele Soldaten ihre Erfahrungen überhaupt nicht mehr teilen. Denn die Zahl der Kriegstoten steigt stetig weiter.
Russische Kriegsverbrechen: Aufnahme zeigt Horror des Krieges
Dabei dokumentieren Drohnenaufnahmen immer wieder tödliche Luftschläge oder Infanteriegefechte in den Wäldern der Ostukraine. Ein Video, das seit Dienstag kursiert, sorgt nun für großes Entsetzen. Denn es zeigt, wie kaltblütig russische Soldaten gegen jedes Kriegsrecht verstoßen.
In der Nähe eines der aktuell heißesten Kriegsschauplätze, dem umkämpften Pokorowsk, zeichnete eine Drohne ein Kriegsverbrechen auf. 16 ukrainische Soldaten hatten sich in einem Waldstück den Angreifern ergeben.
Die verwackelte Videoaufnahme einer Drohne zeigt, wie sich die ukrainischen Kriegsgefangenen in einer Reihe aufstellen. Dann heben die russischen Soldaten ihre Maschinengewehre und drücken ab.
Weite Teile von Pokrowsk sind ein Trümmerfeld.Bild: AP / Evgeniy Maloletka
Aus der Vogelperspektive zeigt sich die Brutalität der Hinrichtung. Denn nach den Schüssen nähert sich einer der russischen Soldaten seinen Opfern und feuert einen weiteren, tödlichen Schuss auf die Verwundeten ab. Der Vorfall ist ein krasser Verstoß gegen die Genfer Konvention.
Ukraine: Generalstaatsanwalt wirft Putin systematischen Terror vor
Zuerst wurde das Video am 1. Oktober via Telegram verbreitet, wie die "Kyiv Post" schreibt. Wann genau die Massenexekution vollzogen wurde, ist noch ungewiss. Geleakt wurden die Aufnahmen von russischen Militärbloggern, die oft direkt von der Armee mit Aufnahmen von der Front versorgt werden.
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Das Kriegsverbrechen ist laut dem ukrainischen Generalstaatsanwalt Andrej Kostin der "größte überlieferte Fall einer Hinrichtung von ukrainischen Kriegsgefangenen an der Front". Er nimmt auch Russlands Präsident in die Verantwortung und bezeichnete die Exekutionen als Teil einer "vorsätzlichen Strategie des russischen Militärs und seiner politischen Führung".
Das Video folgt auf kürzlich veröffentlichte Berichte über systematische Folter ukrainischer Kriegsgefangener. Demnach werden 90 Prozent der inhaftierten ukrainischen Soldaten misshandelt, gefoltert oder vergewaltigt.
Wie die ARD berichtet, sterben zudem viele Gefangene an unbehandelten Verletzungen oder Mangelernährung.
Der Krieg in der Ukraine produziert auch nach zweieinhalb Jahren neue Superlative des Grauens. Als besonders brutal stellen sich immer wieder russische Truppen heraus. Die Vorwürfe reichen von Missbrauch, Entführung von Zivilist:innen und Kindern, bis hin zu systematischer Folter, Vergewaltigung und Mord.