Ein russischer Soldat hat sich der Ukraine ergeben und gegen Putin und den Krieg gewettert. (Symbolbild)Bild: AP / Dmitri Lovetsky
Ukraine
Im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine berichten russische Soldaten, wie ihre politischen und militärischen Verantwortlichen sie als Kanonenfutter auf das Schlachtfeld werfen; oft in den sicheren Tod.
Mittlerweile ist viel bekannt über die Taktiken Russlands, seine zahlenmäßige Überlegenheit auszuspielen. Kämpfe werden mitunter dadurch gewonnen, dass mutmaßlich schwache Soldaten an vorderster Front eingesetzt werden.
Doch wer sich in Russland dem Kriegsdienst verwehrt, entweder von zu Hause aus oder auf dem Schlachtfeld, der muss zwangsläufig auch mit einer Inhaftierung rechnen. Andersherum kann es aber auch gehen: Russland hat bereits mehrfach Inhaftierte entlassen, um sie im Krieg gegen die Ukraine einzusetzen.
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Nun hat sich ein russischer Soldat offenbar klar positioniert und gesagt, welche Option für ihn besser wäre: Gefängnis oder Krieg?
Ukraine-Krieg: Russischer Soldat "würde Putin erschießen"
Auf dem X-Kanal von Anton Gerashchenko, einem ehemaligen Berater der ukrainischen Regierung, ist ein Video zu sehen, auf dem ein Mann sich als russischer Soldat ausgibt und erzählt, wie er sich der ukrainischen Armee ergeben hat. Gerashchenko hat die Aufnahme mit englischem Untertitel versehen.
Laut ihm wurde der Soldat auf dem Schlachtfeld verletzt und harrte eineinhalb Tage mit seinen Kameraden in einem Graben aus. Schließlich sei er zur ukrainischen Armee übergelaufen. Er habe sich mit den Worten "ich möchte niemanden erschießen, ich ergebe mich freiwillig" angekündigt und seine Waffe, Munition und seinen Helm abgegeben.
Dann holt der Mann, der Nikolay Postaev heißen soll, aus:
"Ich wäre bereit, ihn selbst zu erschießen. Ich meine Putin. Ich würde Putin sogar mit meiner Sniper Nine erschießen."
Russland-Soldat rät: "Geht nicht" – Gefängnis besser als Krieg
Der Grund für seinen Hass: Bevor er in die Ukraine gekommen sei, habe er gedacht, alle würden zusammen kämpfen und sich gegenseitig unterstützen. Später habe er realisiert, dass die Einstellung vor Ort ganz anders sei. Und dass der russische Präsident Wladimir Putin ihn und seine Kameraden alle "als Fleisch" in den Krieg geschickt habe.
Der Soldat erzählt, er hasse die gesamte russische Regierung, die alles Arschlöcher seien. Sie würden die Soldaten überhaupt nicht schonen.
Daher sein Rat an andere Kameraden und Mitbürger in Russland: "Geht nicht. Das ist alles, was ich zu sagen habe. Geht einfach nicht. Geht besser ins Gefängnis." Andernfalls würden sie als Invalide oder als "Kanonenfutter" enden.
Bemerkenswert ist das vor allem vor dem Hintergrund, dass über schlimme Zustände in russischen Gefängnissen mittlerweile auch viel bekannt ist – und Postaev diese anscheinend dennoch gegenüber dem Schlachtfeld bevorzugen würde.
Er galt als mächtigster Mann des Libanon und Herr über Krieg und Frieden: Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, dessen Tod die pro-iranische Miliz am Samstag bestätigt hat, führte die Organisation rund drei Jahrzehnte lang an.