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Ukraine-Krieg: Nepal-Söldner bereut Morden für Russland und verrät Details

Für Geld töten: Wladimir Putin lockt ausländische Söldner in die russische Armee.
Für Geld töten: Wladimir Putin lockt ausländische Söldner in die russische Armee.symbolBild: imago images / Sergey Bobylev
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Ukraine-Krieg: Nepal-Söldner bereut Morden für Russland – "schlimmste Entscheidung"

21.08.2024, 17:43
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Im Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt Russland auch auf ausländische Söldner. Kreml-Chef Wladimir Putin lockt sie mit großen Löhnen und mit der Aussicht auf eine russische Staatsbürgerschaft an die Front – darunter auch Männer aus Nepal. Sie erhoffen sich eine bessere Zukunft – vor allem für ihre Familie daheim.

Oftmals aus der Not heraus folgen sie Putins Angebot und greifen zur Waffe. Im Sommer 2023 schwemmten dutzende Videos Social Media, in denen nepalesische Männer damit prahlten, sich der russischen Armee angeschlossen zu haben.

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Die ausländischen Kämpfer sprachen von angenehmen Arbeitsbedingungen, einfacher Arbeit für viel Geld – darunter auch der Nepalese Bista Prakash. Doch dann traf ihn knallhart die Realität an der Front.

Russland: Wie ein Nepalese in Putins Armee geriet

Irina Kravtsova, Sonderkorrespondentin der kremlkritischen "Novaya Gazeta", reiste nach Nepal und traf sich mit den ehemaligen Söldnern oder mit den Familien von jenen, die nicht lebend nach Hause kehren. "Meduza" liegt der übersetzte Bericht vor.

Hunderte, möglicherweise Tausende von nepalesischen Männern sind in den vergangenen zwei Jahren in die russische Armee eingetreten, heißt es. Viele von ihnen wurden etwa durch vielversprechende Tiktok-Videos angelockt, wie jene von Bista.

Bista kam im Juni 2023 in Russland an – voller Hoffnung auf ein neues Leben. Der Nepalese wollte studieren, Arbeit finden; doch am Ende sei er auf seine Schulden sitzengeblieben, die er für die Ausreise nach Russland auf sich nahm, schreibt "Meduza".

Im August entdeckte Bista in der U-Bahn eine Anzeige des russischen Militärs. Am nächsten Tag ging er zu einem Rekrutierungsbüro, wo man ihm einen Vertrag auf Russisch vorlegte. Er übersetzte ihn mit dem Handy, aber sobald er den Lohn sah, waren die Details irrelevant.

"Das Angebot sah aus, als hätte ich im Lotto gewonnen. Es war wie ein Traum", zitiert "Meduza" Bista, der verlegen lächelt, als er sich an seine frühere Naivität erinnert. Dass dieser Job auch das Töten von Menschen beinhaltete, habe der junge Mann damals verdrängt, wie er sagt. "Ich brauchte das Geld."

Er postete damals Videos aus dem Trainingslager und betitelte sich darin als Glückspilz. Er würde beinahe 2000 Dollar im Monat verdienen. Doch wenige Wochen später landete er an der Front, kein bisschen vorbereitet auf das, was ihn dort erwartete, wie er sagt.

"Sie schickten uns nachts an die Front. Wer bis zum Morgen überlebte, kämpfte weiter."

Nepal-Söldner berichtet über seine Zeit an der Front in der Ukraine

"Endloser Krieg. Überall fallen Bomben. Explosionen. Man konnte überhaupt nichts mehr hören. Es war so gruselig. Kugeln pfiffen vorbei, Drohnen flogen überall herum“, zitiert "Meduza" den jungen Nepalesen.

"Ich war mir sicher, dass ich sterben würde und es nie wieder nach Nepal schaffen würde", meint er. Neben den Angriffen litt er unter Hunger und Schlafmangel.

FILE - In this photo released by the Russian Defense Ministry Press Service on Tuesday, June 25, 2024, Russian soldiers fire from an undisclosed location in Ukraine. Russia has taken advantage of its  ...
Russische Soldaten feuern auf ukrainische Stellungen.Bild: Russian Defense Ministry Press Service

"Sie schickten uns nachts an die Front. Wer bis zum Morgen überlebte, kämpfte weiter. Wer starb, war frei", sagt er. Auf die Frage, wie viele Menschen er getötet habe, antwortet der ehemalige Söldner: "Vielleicht zehn, vielleicht 50."

Dann wurde er selbst am Bein schwer verletzt. Doch nach nur kurzer Behandlung wollte ihn der Arzt zurück an die Front schicken.

Bista realisierte, dass seine Tiktok-Videos seine Freunde in Nepal in die Irre führen würden. An der Front konnte er seinen Fehler nicht ausbügeln, da er keinen Zugang zu seinem Handy hatte. Als er im Krankenhaus endlich wieder telefonieren konnte, rief Bista sofort in der Heimat an, um sie zu warnen.

"Hierherzukommen, ist die schlechteste Entscheidung, die man treffen kann", habe er seinen Landsleuten gesagt.

Bista gelang die Flucht aus dem Krankenhaus nach Moskau, wo er über die nepalesische Botschaft nach Indien ausreiste und von dort aus zurück nach Nepal – all das für viel Geld.

Bista kam mit seinem Leben davon, doch andere Nepalesen hatten nicht so viel Glück. Wie aus dem Bericht hervorgeht, schickte Putin die nepalesischen Söldner als "Kanonenfutter" direkt an die Front – teils nach nur einem zehntägigen Training.

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