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Russland: Verwirrung um Waleri Gerassimows Amt – Experte ordnet Situation ein

21.12.2022, Russland, Moskau: Dieses von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlichte Foto zeigt Wladimir Putin (l), Präsident von Russland, und Waleri Gerassimow, Gene ...
Wladimir Putin und sein Generalstabschef Waleri Gerassimow.Bild: Pool Sputnik Kremlin/AP / Mikhail Kuravlev
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Verwirrung um Russlands Kriegstreiber: Brisante Details um Waleri Gerassimow

10.07.2023, 13:40
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Für die russische Elite sind sie ein Dorn im Auge, doch offenbar hält der Diktator Wladimir Putin noch immer an ihnen fest: Verteidigungsminister Sergei Schoigu und der Generalstabschef Waleri Gerassimow.

Entgegen dem, was verschiedene Quellen behaupteten, wurde der Generalstabschef offenbar doch nicht entmachtet.

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Noch am Samstag hatte die Zeitung "Moscow Times" berichtet, Putin hätte Gerassimow entmachtet. Er habe zwar weiterhin seinen Titel inne, doch habe er "nichts mehr mit Lösungen von Problemen an der Front zu tun", zitiert die Zeitung den Telegram-Kanal "Rybar". Einige deutsche Medien griffen dieses Gerücht auf, das zuvor offenbar in mehreren Telegram-Kanälen verbreitet wurde.

Nun aber der Plot-Twist: Gerassimow zeigt sich öffentlich in einem Video.

Die russische Zeitung schrieb noch am Samstag: "Der russische Präsident Wladimir Putin setzt sein chaotisches Treiben fort und wechselt die Armeekommandeure in der Ukraine aus, die unter dem Ansturm der Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte langsam aber sicher an Boden verliert."

Russland-Experte: Laut Kreml alles beim Alten

Gerassimow, der im Dezember 2022 die Leitung der "militärischen Spezialoperation" in der Ukraine übernommen hatte, sei vom Kommando über die Truppen abgesetzt worden, berichtete "Moscow Times" unter Berufung auf den Telegram-Kanal "z-voyencors".

Nachdem sich Gerassimow nun aber am Montag öffentlich in einem Video gezeigt hatte, gibt es berechtigte Zweifel an dieser Theorie.

Auch der Konfliktbeobachter und Russland-Experte Nikita Gerassimow bezeichnet die Entwicklungen in Russland als "verwirrend". Auf Anfrage von watson sagte er: "Erst heute wurde Gerassimow im russischen Fernsehen weiterhin als Generalstabschef gezeigt, hat öffentlich Vorträge von Generälen angehört, ukrainische Raketenangriffe kommentiert, etc." Zu Bedenken sei, dass sich Gerassimow nun das erste Mal seit dem Wagner-Aufstand öffentlich zeigte.

Und weiter:

"Die Message aus dem Kreml ist also vermutlich: Alles bleibt beim Alten. Schoigu bleibt Verteidigungsminister, Gerassimow bleibt Generalstabschef, der Moskau-Marsch von Prigoschin hat niemanden 'erpresst'."

Jewgeni Prigoschin hatte zuvor immer wieder die Absetzung, teilweise sogar die Festnahme von Schoigu und Gerassimow gefordert.

Der 67-jährige Gerassimow saß nun aber bei der Ausstrahlung des Videos in einer militärischen Kommandozentrale und leitete eine Sitzung mit hochrangigen Generälen. Dort befahl er offenbar seinen Untergebenen, ukrainische Raketenstellungen zu zerstören und bat um einen Bericht von Viktor Afzalow, dem Stellvertreter von General Sergei Surowikin.

Gerassimow weiter Chef der Streitkräfte in der Ukraine

Wie "Reuters" berichtet, zeigen die Aufnahmen Gerassimow während einer Sitzung am Sonntag. Dort sei er auch weiterhin als Chef des Generalstabs der russischen Streitkräfte und Befehlshaber der Moskauer Streitkräfte in der Ukraine, beschrieben worden. An seiner Position hat sich demnach nichts geändert.

FILE - Russian Defense Minister Sergei Shoigu, left, and Chief of the Russian General Staff Valery Gerasimov attend the meeting with Russian President Vladimir Putin during his visit to the joint staf ...
Sergei Schoigu (l.) und Waleri Gerassimow wurden von Wagner-Chef Prigoschin immer wieder kritisiert.Bild: Pool Sputnik Kremlin / Gavriil Grigorov

Sergei Surowikin sei nun eindeutig "weg vom Fenster", sagt der Russland-Experte Gerassimow auf watson-Anfrage. "Der General stand Prigoschin sehr nah und fiel wohl der 'Säuberung' innerhalb des russischen Generalstabs zum Opfer nach Prigoschins Coup."

Jewgeni Prigoschin, der Chef der Söldnergruppe Wagner, hatte am 24. Juni einen Aufstand angeführt und mit seinen Kämpfern zeitweise die russische Stadt Rostow am Don besetzt. Die Truppen machten sich sodann auf den Weg nach Moskau. Nach einem Deal zwischen Putin und Prigoschin, zogen sich die Wagner-Söldner wieder zurück.

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