Ein Lastwagen Richtung Kursk wirft bei russischen Offizieren Fragen auf.Bild: imago images / Sergey Bobylev
Russland
Russland benötigt Unterstützung in seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Vor allem braucht Kreml-Chef Wladimir Putin Männer, um die Lücken in seiner Armee zu schließen.
Die Nato schätzt die russischen Verluste derzeit auf 600.000 Soldaten ein.
Putin selbst möchte eine weitere Mobilmachung vermeiden, um die Russ:innen in Kriegslaune zu halten. Denn immer mehr Soldaten kehren nicht mehr nach Hause. Familienangehörige wissen oftmals nichts über das Schicksal der Männer.
Wladimir Putin erhält Unterstützung von Kim Jong Un, Nordkoreas diktatorischer Alleinherrscher.Bild: Pool Sputnik Kremlin/AP / Gavriil Grigorov
Fakt ist: Russland ist für seine "Fleischwolf-Taktik" bekannt. Geländegewinne werden oftmals mit hohen Verlusten erkämpft. Nun stellt Putins Verbündeter Nordkorea noch mehr "Frischfleisch" zur Verfügung.
Das nordkoreanische Regime hat nach Angaben der USA etwa 10.000 Soldaten nach Russland entsendet. Ein Teil der Truppen sei bereits näher an die Ukraine herangerückt.
Aber anscheinend fehlt es nicht nur an Soldaten, sondern auch an Kriegsfahrzeugen, um diese zu transportieren.
"Die Militärpolizei wurde alarmiert."
Russischer Offizier
Das enthüllt ein kürzlich abgehörtes Gespräch.
Ukraine-Geheimdienst hört Russland-Offiziere ab
Ein Lastwagen mit zivilen Nummernschildern fährt auf der Kursker-Autobahn Richtung Front und gerät in eine Kontrolle. Überraschung: Das Fahrzeug transportiert nordkoreanische Soldaten.
"Kennzeichen 497, Fahrer Svеridenko Andrey Valentinovich", sagt ein russischer Offizier in einem vom ukrainischen Militärgeheimdienst (HUR) abgehörten Gespräch und bemerkt: "Es gibt keinen Kampfbefehl, gar nichts, die Militärpolizei wurde alarmiert."
Das am Sonntag vom HUR veröffentlichte Gespräch zeigt, wie Offiziere der 810. separaten Marinebrigade der russischen Streitkräfte versuchen herauszufinden, wem der mit nordkoreanischen Soldaten beladene Lastwagen gehört, berichtet "Kyiv Post".
Das Problem löst sich schnell auf. Ein russischer Offizier gibt durch: "Die Sache ist geklärt, er hilft den BMP-Leuten (810. Marinebrigade) beim Transport der Koreaner."
Sprich, die Ladung des Lastwagens ist für die 810. Marine-Infanterie-Brigade der russischen Marine bestimmt. Sie versucht, die ukrainischen Vorstöße am östlichen Rand des Kursker Vorstoßes um das Dorf Russkaja Konopelka zurückzudrängen.
Das abgehörte Telefonat wirft Fragen über die Logistik Russlands auf, Soldaten an die Front zu bringen. Offensichtlich kommen dazu auch zivile Fahrer mit nicht als Kriegsfahrzeugen gekennzeichneten Wagen zum Einsatz; eine Art Taxi-Service für Soldaten.
Ein weiteres Gespräch, das der HUR aufschnappt, verdeutlicht noch ein Problem mit dem nordkoreanischen Nachschub in der Region Kursk: die Sprachbarriere.
Krieg mit Übersetzer: Russen klagen über Nordkorea-Soldaten
In dem vom HUR am Freitag veröffentlichte Telefonat diskutieren russische Soldaten die Integration der nordkoreanischen Soldaten in lokale Einheiten. Vor allem die Sprachbarriere sei eine Herausforderung.
Ein russischer Soldat beklagt: "Sie sind schon hier und lernen mit einem Übersetzer".
"Bruder, f**k, ich sitze auch schon am Übersetzer. 'Macht weiter, töte sie alle, [ich habe] 300 Verwundete, ich muss evakuiert werden', wir übersetzen gerade diesen Unsinn“, sagt der Russe zu seinem Kameraden.
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Der Soldat meint weiter, dass der Kreml plane, einen Übersetzer und drei russische Soldaten für je 30 nordkoreanische Soldaten einzusetzen. Die abgehörten Soldaten äußern jedoch Zweifel an diesem Plan für die neu eingetroffenen Truppen Pjöngjangs.
Nach Angaben des HUR beläuft sich die Zahl der in Russland stationierten nordkoreanischen Truppen derzeit auf etwa 12.000.
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