
Ukrainische Drohnen trafen mehrere Orte in Russland. Bild: imago images / SNA/ Pelagiya Tikhonova
Russland
Auch Russland ist mittlerweile deutlich von drei Jahren Krieg in der Ukraine gezeichnet. Aktuell macht sich das vor allem durch massives Verkehrschaos bemerkbar.
07.07.2025, 12:2107.07.2025, 15:54
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sind dort mehr als 12.000 Zivilist:innen durch Angriffe gestorben. Hinzu kommen Tausende Verletzte sowie Millionen getötete Soldat:innen.
Zwar ist die entsprechende Berichterstattung deutlich dünner, doch auch die russische Seite verzeichnet nach mittlerweile mehr als drei Jahren Krieg eine Opferzahl im mindestens siebenstelligen Bereich. An vielen Stellen versucht der Kreml dennoch, die "militärische Spezialoperation" in der Ukraine gegenüber der eigenen Bevölkerung schönzureden.
Dabei sind die Verluste enorm. Das zeigt sich nicht nur auf dem Schlachtfeld. Auch verzweifelte Rekrutierungsmaßnahmen der russischen Regierung verdeutlichen, wie ernst die Lage ist. Einem Leak zufolge hat Russland im vergangenen Jahr versucht, Söldner aus insgesamt 48 verschiedenen Ländern zu rekrutieren.
Russland: Verluste durch ukrainische Drohnenangriffe enorm
Der Krieg ist aber mittlerweile auch für die Zivilbevölkerung in Russland deutlich spürbar. So legten ukrainische Drohnenangriffe am vergangenen Wochenende erneut mehrere Flughäfen lahm, Tausende Verbindungen mussten gestrichen werden.
Über mehrere Stunden wurde der Luftraum in vielen Regionen vollständig gesperrt. Immer noch sitzen zahlreiche Passagier:innen fest, weil keine Starts und Landungen möglich sind. Die Flughäfen sind überfüllt.
Stand Sonntagabend wurden allein am Hauptstadtflughafen Moskau-Scheremetjewo 171 Flüge gestrichen, landesweit ist die Rede von rund 500 annullierten Verbindungen. Fluggäste erhielten Verzehrgutscheine und Rückerstattungen, zudem wurden ihnen Hotelzimmer zur Verfügung gestellt.
Für den Kreml bedeutet das vor allem eins: finanzielle Verluste. Wie die russische Zeitung "Kommersant" unter Bezug auf Expert:innen berichtet, belaufen sich allein die Kosten für die ersten 24 Stunden Verkehrschaos auf mindestens 3,9 bis 5,9 Milliarden Rubel (42,2 bis 63 Millionen Euro). Jeder annullierte Flug koste die zuständige Airline demnach zwischen 15 und 23 Millionen Rubel (162.000 bis 250.000 Euro).
Ausbleibende Einnahmen bei Taxiunternehmen sowie Zusatzkosten wegen verpasster Anschlussflüge sind in dieser Rechnung noch gar nicht inbegriffen. Diese dürften dem Bericht zufolge nochmal mehrere Milliarden Rubel extra kosten.
Russische Reiseveranstalter besorgt wegen Flugchaos
Es ist nicht das erste Mal, dass ukrainische Drohnenangriffe für Chaos an russischen Flughäfen gesorgt haben. Bereits im Mai saßen zahlreiche Passagier:innen wegen abgesagter Flüge an Flughäfen im ganzen Land fest.
Angesichts der laufenden Sommerferien ist die Lage einigermaßen ernst. Zwar gibt ein Sprecher des Russischen Reiseindustrieverbandes (RUTI) an, dass bislang keine nennenswerte Entwicklung in den Stornierungszahlen erkennbar ist.
Im "Kommersant" warnt er allerdings, dass die Häufung der verschobenen Flüge auf lange Sicht wiederum zu Problemen führen könnte. Auch bei Hotelbuchungen könnte demnach eine Überbuchung drohen.
Schon jetzt herrscht Chaos an den russischen Flughäfen. Wegen Internetausfällen funktionierte die Bezahlung an manchen Standorten vorübergehend nicht, Gepäck konnte in vielen Fällen nicht pünktlich geliefert werden. Fluggäste mit annullierten Flugbuchungen wurden gebeten, nicht mehr zum Flughafen zu kommen.
Im Kreml jedenfalls hatte man ziemlich schnell Konsequenzen aus dem Chaos gezogen. In einem am Montag in Moskau veröffentlichten Erlass wurde die Entlassung des erst vor gut einem Jahr ernannten Verkehrsministers Roman Starowoit verkündet. Offizielle Gründe wurden hier nicht genannt.
Wenige Stunden später vermeldete das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau, dass Starowoit mit einer Schusswunde tot in einem Auto aufgefunden wurde. "Die Umstände des Vorfalls werden derzeit ermittelt. Die Hauptversion ist Selbstmord", erklärte eine Sprecherin.
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