Putin hat Russland schon längst auf eine Kriegswirtschaft umgestellt. Er erhofft sich zudem, dass die Ukraine nun wirklich langsam aber sicher immer weiter zurückgedrängt werden kann – unter anderem auch durch einen Mangel an US-amerikanischen Hilfen. Dadurch hätte Russland bei Friedensverhandlungen zu einem späteren Zeitpunkt eine bessere Position.
Nicht zuletzt muss Putin auch um seinen Posten als Machthaber bangen, wenn er "Frieden" zustimmt. Ein Stopp der Kriegshandlungen gilt daher nicht als wahrscheinlich. Und so laufen auch die berüchtigten russischen Rekrutierungen weiter.
Zuletzt soll die Armee etwa vermehrt in Fitnessstudios Razzien durchgeführt haben und dabei mitunter hart vorgegangen sein. Dabei ging es wohl nicht nur um die
So drangen Sicherheitskräfte etwa überraschend in ein Gym in Moskau ein und inspizierten die wehrfähigen Männer dort unter harten Bedingungen. Dem russischen Exilmedium "Meduza" zufolge handelte es sich dabei um Polizisten und Rekrutierungsbeamte.
Diese kamen, wie Aufnahmen zeigen, teils in voller Montur mit Helm und Gewehren in das Fitnessstudio. Ein Zeuge berichtete demnach davon, dass zunächst alle Personen mit dem Gesicht nach unten für 15 Minuten auf dem Boden liegen sollten. Ein von "Meduza" verlinktes Telegram-Video belegt dies.
Anschließend sollen Minderjährige und Frauen aus dem Saal geschickt worden sein, die übrigen Männer sollen nach Herkunft getrennt worden sein. Der Urheber des Videos soll laut "Meduza" im Video erzählen: "Dort sind Nicht-Russen und hier sind Russen. Die einen auf die eine Seite, die anderen auf die andere. Ich verstehe nicht, was hier vor sich geht."
Anschließend sollen von allen getrennt die Informationen aufgenommen worden sein. Die Russen seien zu einem Offizier geschickt worden, der ihre Passdaten und Informationen über ihre militärischen Pflichten überprüft habe. Diejenigen, die keine Dokumente bei sich hatten, erhielten demnach Vorladungen, um ihren Wehrpflicht-Status später zu klären.
Ein Insider einer Gym-Kette soll gegenüber "Meduza" bestätigt haben: "Soweit ich weiß, passiert das nicht nur in diesem Fitnessstudio, sondern auch in anderen. Und generell nicht nur in Fitnessstudios."
Doch Rekrutierungen russischer Soldaten für den Ukraine-Krieg allein sind wohl nicht der Grund für die Razzia. Dem Exilmedium zufolge soll es seit Anfang 2025 in Russland häufiger zu Razzien gegen Migrant:innen kommen – neben anderen öffentlichen Orten unter anderem auch in Sportvereinen.
Anschließend würde die Polizei illegale Einwander abschieben und diejenigen, die die russische Staatsbürgerschaft erhalten haben, zum Rekrutierungsamt vorladen – zwei Fliegen mit einer Klappe aus Sicht des Kremls.
Im Zuge sogenannter "Hybrider Kriegsführung" schiebt Russland immer wieder viele Flüchtlinge vom Nachbarland Belarus Richtung Polen an die EU-Grenze ab.