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Russland bettelt bei Kasachstan um Treibstoff: Geht Putin das Benzin aus?

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Kasachstans Präsident Kassym-Jomart Tokajew ist eigentlich ein enger Verbündeter von Wladimir Putin. Jetzt soll er Russland aushelfen, obwohl das Land die Ukraine-Invasion nicht gutheißt. Bild: imago images / Pavel Bednyakov
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Russland bettelt bei Kasachstan um Treibstoff: Geht Putin das Benzin aus?

10.04.2024, 08:5810.04.2024, 11:31
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Die Ukraine greift dort an, wo es Russland offenbar am meisten schmerzt. Man könnte wohl sagen, die Achillesverse des Landes: seine Ölanlagen. Es ist kein Geheimnis, dass Russlands Wirtschaft an den Einnahmen aus Öl und Gas hängt. Genau diesen Sektor attackiert das ukrainische Militär.

Das Ziel: Russland ökonomisch schwächen und damit auch militärisch. Denn ohne intakte Ölanlagen fehlt unter anderem der nötige Treibstoffnachschub für die russische Invasion in der Ukraine.

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Mit gezielten Drohnenattacken löste die Ukraine etwa im März mehrere Brände in Raffinerien und Fabriken rund um Moskau und St. Petersburg aus. Eine Strategie, die offenbar aufgeht.

Russland befürchtet offenbar Engpässe bei Treibstoffversorgung

Die Drohnenangriffe auf russische Raffinerien zeigen ihre Wirkung. Ende März sollen rund 14 Prozent der russischen Primärölraffinerien außer Betrieb gewesen sein, berichtet das Nachrichtenportal "Newsbase". Nach Angaben der russischen Behörden sei die Lage angeblich auf dem inländischen Kraftstoffmarkt stabil und es sind ausreichende Vorräte vorhanden.

Dennoch bittet Russland den Nachbarstaat Kasachstan um Hilfe – für den Notfall.

Demnach soll Kasachstan mit 100.000 Tonnen Benzin Russland im Fall von Engpässen aushelfen. Das erklären Quellen am 8. April gegenüber Reuters. Dabei gehört Russland zu den größten Exporteuren von Benzin und jetzt muss es beim zentralasiatischen Land anpumpen?

"Die jüngsten russischen Bemühungen, Benzin aus Belarus und Kasachstan zu importieren, deuten darauf hin, dass Russland nach den ukrainischen Angriffen auf russische Ölraffinerien wahrscheinlich zunehmend um die unmittelbare inländische Versorgung mit destillierten Erdölprodukten besorgt ist", schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in einer Mitteilung vom 8. April.

Das derzeitige Hochwasser in Russland durch Starkregen und Schneeschmelzen gießt zusätzlich Öl ins Feuer.

Überschwemmung in Russland setzt Ölraffinerie in Orsk außer Betrieb

Neben den Drohnenangriffen verschärfen diese weitreichenden Überschwemmungen nämlich das Problem. So haben die Wassermassen in der vergangenen Woche dazu geführt, dass etwa die Ölraffinerie Orsk im russischen Ural ihre Produktion einstellen musste.

Der Kreml reagierte bereits auf die zunehmenden Drohnenangriffe auf Raffinerien in den vergangenen drei Monaten – und zwar mit einer drastischen Maßnahme. Die Regierung verhängte laut Reuters ab dem 1. März ein sechsmonatiges Ausfuhrverbot für Kraftstoff. Dieses Verbot gelte aber nicht für Lieferungen an andere Länder innerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion, einschließlich Kasachstan – sollte sich die Lage in Russland nicht verschlechtern.

Denn dann könne das Verbot auf weitere Märkte ausgedehnt werden, heißt es.

Brisant: Auch Kasachstan ist von den Überschwemmungen betroffen und hat laut "Newsbase" seine Treibstoffexporte bis Ende dieses Jahres gestoppt. Dennoch soll es laut einer der ungenannten Quellen von Reuters bereits eine Vereinbarung zwischen den beiden Ländern geben, die es Russland erlaubt, die kasachischen Benzinreserven in einer nicht näher spezifizierten Menge mitzunutzen.

Dem ISW zufolge streitet der Berater des kasachischen Energieministers Shyngys Ilyasov jedoch ab, dass das kasachische Energieministerium derartige Anfragen von Russland erhalten habe.

Dennoch wird die Ukraine wohl weiterhin auf die billigen Drohnen in Massenproduktion setzen und ihre Angriffe auf russische Öleinrichtungen fortsetzen.

Olaf Scholz äußert sich überraschend positiv über Donald Trump

Nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten herrscht viel Ungewissheit darüber, wie es jetzt mit der Ukraine weitergeht. Es gibt nicht unbegründete Ängste davor, Trump könne dem Land bald den Geldhahn zudrehen.

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