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Putins Treffen mit Kim Jong-un: Danach musste der Raum gereinigt werden

Russian President Vladimir Putin, second right, and North Korean leader Kim Jong Un gesture as they leave a reception following a military parade to commemorate the 80th anniversary of the end of Worl ...
Kim Jong-un (l.) und Putin (r.): Die zwei Machthaber trafen sich in Peking, China.Bild: Pool Sputnik Kremlin / Alexander Kazakov
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Putin und Kim Jong-un: Video zeigt skurriles Säubern nach ihrem Treffen

Erst die Parade, dann das große Aufräumen. Ein Video aus Peking sorgt derzeit für Gesprächsstoff: Es zeigt, wie Helfer:innen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un nach dessen Treffen mit Wladimir Putin jeden Winkel säubern.
03.09.2025, 19:2603.09.2025, 19:26
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Der russische Journalist Alexander Yunashev berichtete auf seinem Telegram-Kanal "Yunashev Live", die Begleiter:innen von Kim Jong-un hätten "alle Spuren von Kims Anwesenheit sorgfältig zerstört", wie die "Berliner Zeitung" berichtete.

Warum dieser Aufwand? Offizielle Begründungen gibt es keine. Doch Berichte aus Japan und Südkorea stützen die Beobachtungen. Demnach reist Kim nie ohne eigene Toilette, lässt Hotelsuiten versiegeln und schickt seine Mitarbeiter los, um Haare, Urin und jegliche anderen Spuren zu beseitigen.

Das wirkt skurril, ist aber kein Sonderfall. Der russische Präsident Wladimir Putin soll seit mindestens 2017 bei Auslandsreisen sogar jegliche Ergebnisse seiner Toilettengänge in Spezialkoffern zurück nach Moskau bringen lassen.

Angeblich geht es bei beiden um dasselbe: maximale Kontrolle über die eigene Biometrie. Sie wollen verhindern, dass ausländische Geheimdienste Informationen um den Gesundheitszustand der Machthaber gewinnen könnten.

Putin und Kim Jong-uns Gespräch in Peking soll Einigkeit demonstrieren

Ironischerweise war das Treffen von Putin und Kim Jong-un selbst alles andere als distanziert. Nach einem zweistündigen Gespräch umarmten sich die beiden demonstrativ vor den Kameras. Das ist für beide Machthaber alles andere als üblich, normalerweise sind sie beim Aufeinandertreffen mit anderen Staatsoberhäuptern stets auf Distanz.

Russian President Vladimir Putin, center right, and North Korean leader Kim Jong Un hug each other after their meeting at Diaoyutai State Guesthouse in Beijing, China, Wednesday, Sept. 3, 2025. (Serge ...
So herzlich umarmten sich die zwei Machthaber in Peking.Bild: Pool Sputnik Kremlin / Sergei Bobylev

Ihr Verhalten sendet nach innen und nach außen ein klares Zeichen: sie halten zusammen. Ein Bild, das in Pjöngjang genauso willkommen sein dürfte wie in Moskau.

Putin bedankte sich zuvor bei Kim für die Unterstützung nordkoreanischer Soldaten bei Kämpfen im russischen Grenzgebiet Kursk. Kim versprach, ihm in "brüderlicher Verpflichtung" jederzeit beizustehen.

Putin und Kim Jong-un waren zur Einladung von Xi Jinping in Peking

Das alles geschah vor der Kulisse einer zeremoniellen Machtdemonstration Chinas. Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs ließ Xi Jinping in Peking mehr als 10.000 Soldaten, Hunderte Panzer und Flugzeuge über den Platz des Himmlischen Friedens ziehen. Staats- und Parteichef Xi sprach vom Frieden – und kündigte im selben Atemzug an, die Volksbefreiungsarmee zu einer Weltklasse-Armee zu machen. So wolle er Chinas Souveränität sichern.

Zu dem Spektakel waren 26 Staats- und Regierungschefs angereist. Der slowakische Premier Robert Fico war jedoch der einzige EU-Regierungschef vor Ort. Westliche Beobachter tauften die illustre Gästeliste mit Putin, Kim und Irans Präsident Masoud Pezeshkian laut der "Daily Mail" spöttisch die "Achse der Unruhe".

Auch Claus Soong vom Berliner China-Institut Merics erklärt laut der Deutschen Presse-Agentur: Die Parade sei "eine Plattform, um die historische Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg neu zu interpretieren." Eine Macht-Demonstration in Richtung Westen also.

Für Kim Jong-un war die Reise ein Meilenstein: Zum ersten Mal begleitete ihn seine Tochter. Es ist ein seltenes Signal aus dem streng abgeschotteten Nordkorea, das Spekulationen über ihre Rolle als künftige Nachfolgerin weiter anheizt.

Wehrdienst: Alle wichtigen Infos zum neuen Gesetz – zunächst keine Pflicht
Am Mittwoch hat die Bundesregierung das von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vorgestellte Gesetz für einen neuen Wehrdienst vorgestellt. Zunächst basiert dieser, wie angekündigt, auf Freiwilligkeit – doch das könnte sich in den nächsten Jahren ändern. Die wichtigsten Infos sind unten zusammengefasst.
Seine ersten Sitzung nach der Sommerpause hat das Bundeskabinett am Mittwoch ausnahmsweise im Verteidigungsministerium abgehalten. Im Berliner Bendlerblock beschloss das Kabinett die Pläne für den neuen Wehrdienst, mit dem Verteidigungsminister Boris Pistorius pro Jahr Zehntausende neue Rekruten zur Bundeswehr bringen will.
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