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"World Wide Wohnzimmer" ist in den vergangenen Jahren eine der beliebtesten deutsche YouTube-Shows gewesen. Die Sendung, moderiert von den Zwillingen Dennis und Benni Wolter, zeichnet sich durch eine Mischung aus Quizzes, Studiospielen und Gesprächen aus und hat oftmals einen witzigen bis absurden Vibe.
Hier treffen, mittlerweile bei der Streaming-Plattform Joyn, Promis aus allen Bereichen aufeinander – darunter Musiker wie Lena Meyer-Landrut, Comedians wie Felix Lobrecht, dazu Youtuber, Influencer und weirde Persönlichkeiten.
Der Auftritt von Politiker:innen hingegen ist seltener und meist trauen sich lediglich Rampensäue wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann oder Karl Lauterbach auf die Couch der Wolter-Twins.
Umso überraschender war es, als angekündigt wurde, dass Bundeskanzler Olaf Scholz in die Show kommt. Watson hat sich seinen Auftritt für euch angeschaut und die besten, witzigsten und absurdesten Momente aufgelistet. An einigen Stellen wurde es sehr scholzig – an anderen überraschend emotional.
Zu Anfang des Videos, das in voller Länge nur auf Joyn, in einer Kurzfassung aber bei Youtube zu sehen ist, wirken die Wolter-Zwillinge noch immer etwas ungläubig. Sie fragen Scholz spaßeshalber, warum er sich diesen Besuch antut. Scholz' Antwort, wie immer recht trocken (doch mit schlumpfigem Lächeln): "Ich tue mir ziemlich viel an, jeden Tag." Dieser Besuch sei dementsprechend wahrscheinlich nicht die schwierigste Übung.
Auch viele Fans hatten bei Ankündigungen des Termins auf Instagram ungläubig gefragt, ob das ein Fake ist. Um die Verwunderung zu Anfang des Videos nochmal auf den Punkt zu bringen, wird vor Scholz eine Bauchbinde eingeblendet: "Wtf, er ist ja wirklich gekommen, lul." Es sind einfach alle überrascht, dass der bierernste Olaf Scholz zu ins chaotische "World Wide Wohnzimmer" kommt.
Direkt am Anfang des Gesprächs macht sich Scholz bei Benni Wolter direkt "unwählbar". Wieso das vorschnelle Urteil? Die beiden Zwillinge hatten eine bei vielen jungen Menschen so beliebte Frage aus der Community gestellt: "Wann Dönerpreisbremse?" Prompt sprudelt aus dem Kanzler förmlich heraus und das sogar mit einer recht verständnislosen Sturheit: "Gar nicht."
Anschließend zeigt er zwar dann doch Verständnis für die Enttäuschung vieler Menschen über die inflationsbedingte Preisentwicklung von Lebensmitteln. Doch Preisbremsen sind für den SPD-Politiker ausgeschlossen. Scholz bremst also die Hoffnungen auf eine Dönerpreisbremse – und das vehement.
Eines der berühmtesten viralen Videos von Olaf Scholz zeigt ihn bei einem Brauerei-Besuch. Dort nimmt der Kanzler einen Schluck Bier aus einem Glas vor ihm. Daraufhin weist ihn eine Frau, die neben Scholz steht und ebenso wie er ein Glas Bier in der Hand hält, hin: "Wir sollen nicht trinken, Herr Scholz." Der Kanzler antwortet daraufhin lediglich: "Das machen wir."
Selbst von seinem eigenen @teambundeskanzler-Account auf Tiktok wurde das Video geteilt. Benni und Dennis Wolter fragen ihn nun also, warum er damals das Bier getrunken hat, obwohl er es nicht durfte.
Er erklärt, wie es zu der ikonischen Situation kam: Die Organisator:innen des Termins, vermutet er, hatten sich überlegt, dass es eben nicht so sein soll. Scholz aber hatte andere Pläne, wie er rechtfertigt:
Die Wolter-Zwillinge finden das natürlich witzig, Benni verkündet überschwänglich: "Sie haben meine Stimme wieder." Dönerpreisbremsenbremse wieder vergessen.
Viele andere berühmte Videos von Scholz, die auf Tiktok viral gehen, sind KI-erstellt. Da wäre etwa Scholz beim Pumpen, Scholz beim Kebab machen oder Scholz beim Tanzen. Ein Video, in dem er wie ein Bodybuilder aussieht, hat Scholz nach eigenen Angaben auch schon gesehen und fand es angeblich sogar "ganz lustig".
Nach dem Zeigen des Videos und Scholz erster Reaktion kommt er dann allgemein auf Social Media und mögliche Fakes wie solche KI-Clips zu sprechen – und dreht ganz Scholz-untypisch etwas frei.
"Früher wäre jemand vielleicht mit – wieder so ein Scholz-Ausdruck – "vollbespinnerten Ideen" zur Arbeit gekommen und seine Kollegen hätten ihn nach dem Erzählen zurückgewiesen mit den Worten (stellt euch an dieser Stelle eine seltsame Imitation von Scholz, die ein wenig an Ex-Kanzler Gerhard Schröder erinnert, vor): "Du hast sie doch nicht mehr alle."
Heute würde dieser jemand stattdessen "ins Netz" gehen ...
Huch, was ist denn mit Olaf los? Mit ausgestreckten Armen, ungläubigem Grinsen und hoher, sich nahezu überschlagender Stimme bringt Scholz seine Fassungslosigkeit zum Ausdruck. Er fährt fort:
Scholz findet wieder zu seinem nüchternen Scholz-Ton zurück und schließt die weirde Story: "Er ist aber alleine." Diese Sache müsse man im Blick haben. Ähm, okay. Klar, Medienbildung zur Unterscheidung von echten Videos und Fakes ist wichtig. Aber die Erzählung oddly emotional für Kanzler-Verhältnisse.
Alle einmal durchatmen: Der Kanzler ist kein Reptiloid. Puuh. Gut, dass die Entertainer vom "World Wide Wohnzimmer" beim Themenkomplex "Aliens" gestellt haben.
Und um zum Abschluss sogar noch ein bisschen versöhnlicher zu werden: Scholz wäre freundlich zu Aliens. "Würden Sie als neugewählter Kanzler auch dem Herrn Marsianer die Hand oder den Tentakel geben?", fragen die Wolters. Scholz begründet seine Offenheit damit, dass er "schon immer für Völkerfreundschaft gewesen" ist.
Dennoch kann er beruhigen: "Es steht nicht bevor." Geheimdokumente unter hochrangigen Politiker:innen zum Nachweis außerirdischen Lebens soll es laut dem Kanzler nämlich nicht geben. Welch beruhigende Erkenntnis.