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Ukraine-Krieg: US-Experte warnt vor perfider Putin-Taktik bei Waffenruhe

Russian President Vladimir Putin speaks during a signing ceremony following his talks with Belarusian President Alexander Lukashenko at the Grand Kremlin Palace in Moscow, Russia, Thursday, March 13,  ...
Kreml-Chef Wladimir Putin präsentiert sich gern als starker Führer. Bild: AP / Alexander Zemlianichenko
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Waffenruhe mit Ukraine: Militäranalyst warnt vor perfider Putin-Taktik

14.03.2025, 13:21
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Die Ukraine und die USA einigen sich auf einen Vorschlag für eine 30-tägige Feuerpause zwischen Kiew und Moskau. Allerdings hat sich Russland dazu nur vage geäußert. US-Unterhändler Steve Witkoff reist zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und soll Licht ins Dunkel bringen.

Aber Expert:innen sowie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnen: Putin wolle gar keine Klarheit schaffen. Am Ende gehe es darum, Zeit zu schinden. Dazu äußert sich etwa der US-Militäranalyst und ehemaliger Oberst Cedric Leighton im CNN-Gespräch.

Feuerpause in der Ukraine: Laut US-Experte spielt Putin auf Zeit

"Das sind klassische russische Schachzüge", meint Leighton. Russland würde Dingen prinzipiell zustimmen und nette Worte sagen, um gut dazustehen. Aber wenn es dann wirklich um das Eingemachte geht, zeige Putin seine wahren Absichten, meint er.

Dem US-Militäranalyst stellt der Kreml-Chef etwa harte Bedingungen auf, die die Ukraine beinahe unmöglich erfüllen kann. Das würde dann auch die USA in Bredouille bringen, die Verhandlungen erfolgreich fortzusetzen.

Laut Leighton werden die Gespräche viel Zeit beanspruchen. Im CNN-Gespräch zweifelt er daran, dass es am Ende wirklich eine 30-tägige Waffenruhe geben werde.

Putin äußert sich selbst zu dem US-Vorschlag einer Waffenruhe am Donnerstag vor der Presse. Er äußert viele Vorbedingungen, die laut Expert:innen nichts anderes als Maximalforderungen an die Ukraine sind. Putin traue sich nicht, US-Präsident Donald Trump offen zu sagen, dass er den Krieg fortsetzen wolle, meint Selenskyj später.

Ukraine-Krieg: Selenskyj wirft Putin Tricks vor

Laut Selenskyj sind die von Putin genannten Bedingungen für eine Zustimmung zu einer Waffenruhe nichts als Manipulation. Auch andere Expert:innen bewerteten Putins Reaktion skeptisch.

In Moskau würde die Idee einer Waffenruhe mit solchen Bedingungen verknüpft, damit insgesamt nichts herauskommen oder so lange wie möglich nichts gelingen könne. Nach Angaben Selenskyjs ist dies ein häufiger Trick Putins, der statt klar "Nein" zu sagen, alles tue, um eine praktische Umsetzung entweder hinauszuzögern oder unmöglich zu machen.

Kiew hingegen habe den Vorschlag zu einer Waffenruhe angenommen, weil die USA ihre Bereitschaft erklärt hätten, dies zu überwachen. Mit den Möglichkeiten, die das Land besitze, sei das auch real.

Auch andere Expert:innen beurteilten Putins Reaktion auf den US-Vorschlag skeptisch.

Putin und Waffenruhe? Auch deutsche Experten sind skeptisch

So schreibt George Barros vom Institut für Kriegsstudien auf der Plattform X, man falle auf die Sprache und die Gedankenspiele des Kremls herein, wenn man glaube, Putins Erklärung bedeute, dass er das 30-tägige Waffenstillstandsabkommen zwischen den USA und der Ukraine akzeptiert habe.

"Tatsächlich hat Putin die Bedingungen des Vorschlags von Präsident Trump abgelehnt und versucht nun, den Inhalt des Vorschlags zu verändern." Militärexperte Carlo Masala schreibt auf X: "Viele Worte, um Nein zu sagen." Und Politologe Thomas Jäger meint auf derselben Plattform: "Wie sagt man, dass man den Waffenstillstand nicht will, ohne zu sagen, dass man den Waffenstillstand nicht will."

Putin wolle den Krieg gegen die Ukraine und EU weiter führen.

Inzwischen befindet sich die US-Delegation wieder auf dem Heimweg. Nach einem Gespräch zwischen Putin und dem US-Sondergesandten Witkoff über den US-Vorschlag für eine Waffenruhe in der Ukraine hat sich der Kreml "vorsichtig optimistisch" geäußert.

Witkoff werde nun eine Botschaft Putins an US-Präsident Trump übermitteln, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Dann werde über einen Zeitpunkt für ein Gespräch zwischen Trump und Putin entschieden.

(Mit Material von dpa/afp)

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