Die Gemüter sind erhitzt. Die ganze Welt wartet gespannt auf das Wahlergebnis in den USA. Auch in Russland beobachtet man den Wahltag sehr genau. Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich Kreml-Chef Wladimir Putin einen Wahlsieg von Donald Trump wünscht.
Die US-Behörden werfen Russland immer wieder eine Einmischung in die US-Wahl vor. Vor allem durch die Verbreitung durch Falschmeldungen auf Social Media wolle Putin zugunsten Trump den Wahlausgang beeinflussen.
Aber auch direkt am Wahltag soll Russland seine Finger im Spiel haben, um Chaos zu stiften.
In zwei Wahllokalen im US-Staat Georgia kam es kurzzeitig zu Unterbrechungen. Die Drohungen führten nach Angaben der Polizei von Fulton County zur vorübergehenden Schließung der Wahllokale im Etris Community Center und in der Gullatt Elementary in Union City, einem Vorort von Atlanta.
Der Grund: Bombendrohungen. Diese seien laut CNN zwar nicht glaubwürdig gewesen, dennoch musste der Wahlprozess unterbrochen werden.
"Sie mussten alle Mitarbeiter abziehen und durften niemanden hineinlassen, bis sie die Bedrohung eingeschätzt hatten", zitiert CNN den Augenzeugen Michael Osborne. Er habe sofort geahnt, dass etwas nicht stimme, als er am Dienstagmorgen vor seinem Wahllokal in Union City Rettungswagen und Polizeifahrzeuge sah.
Staatssekretär von Georgia, Brad Raffensperger, bestätigt die Bombendrohungen und sagt: "Wir haben die Quelle identifiziert, und sie kam aus Russland." In einer Pressekonferenz stellt Raffensperger klar, dass die Drohungen fünf bis sieben Wahllokale in mehreren Bezirken Georgias betrafen.
"Wir haben einige Drohungen erhalten, die russischen Ursprungs sind. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll – wir glauben nicht, dass sie glaubwürdig sind, aber im Interesse der öffentlichen Sicherheit überprüfen wir das immer, und wir werden weiterhin sehr verantwortungsvoll sein, wenn wir von solchen Dingen hören", führt er aus.
Laut Raffensperger will Russland mit solchen Drohungen "eine reibungslose, faire und genaue Wahl" verhindern. "Alles, was uns dazu bringt, dass wir uns gegenseitig bekämpfen, können sie als Sieg verbuchen."
Der Republikaner Raffensperger ging nicht näher darauf ein, wie genau die staatlichen Behörden feststellten, dass die Bombendrohungen aus Russland stammen. Der Kreml hat sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert.