Nur wenige Prominente in den USA schaffen es, in ihrem Wirken vollends unpolitisch zu sein. Vor allem im Zuge von Präsidentschaftswahlen sprechen sich Musiker:innen und Schauspieler:innen gern für eine:n der Kandidat:innen aus. Von vielen US-Stars ist die politische Haltung ohnehin bekannt.
So verhält es sich auch mit Schauspieler George Clooney. Seine Nähe zu den Demokraten ist seit Jahren bekannt. Immer wieder gibt es sogar Gerüchte, er würde selbst für das Amt des US-Präsidenten kandidieren.
Wie Clooney zu Fox News steht, scheint damit auf der Hand zu liegen. Schließlich gilt der konservative TV-Sender als Sprachrohr Donald Trumps und offener Unterstützer der US-Republikaner. Bei einem Event am New Yorker Broadway versuchte ein Fox-Reporter dennoch, George Clooney vors Mikrofon zu bekommen.
Konkret ging es dabei um die Frage, warum der Schauspielstar "nicht eher zum Thema Joe Biden gesprochen" habe. Reporter Johnny Belisario war hier im Auftrag des bekannten Moderators Jesse Watters unterwegs.
Hintergrund ist ein neues Buch der beiden Journalisten Jake Tapper (CNN) und Alex Thompson (Axios). Hieraus wurden kürzlich Berichte öffentlich, die den zunehmenden mentalen Abbau des ehemaligen US-Präsidenten während seiner Amtszeit belegen sollen. Unter anderem wird dort eine Charity-Veranstaltung geschildert, bei der Biden den langjährigen Bekannten Clooney nicht erkannt haben soll.
Der Schauspieler selbst hat sich bisher nicht zu den Berichten geäußert. Das wollte der Fox-Reporter offenbar ändern.
George Clooney allerdings speiste Fox News mit einer gewaltigen Portion Ironie ab. "Grüß Jesse von mir, ich bin ein großer Fan", sagt er grinsend in Richtung Kamera, während er Autogramme vor dem Broadway-Theater unterschreibt.
Der Reporter lässt sich darauf ein und ruft dem Schauspieler hinterher, dass Jesse Watters die neue Frisur von Clooney sehr gut gefalle. Von der Ursprungsfrage möchte er aber scheinbar nicht ablassen.
Nach einem kurzen Cut steht er wieder vor Clooney, dieses Mal fragt er: "Hat Obama dich benutzt?" Worauf konkret diese Frage abzielt, ist unklar.
Der Schauspielstar kommt daraufhin lachend auf die Kamera zu. "Warum bist du nur so nervös, du zitterst ja richtig?", fragt er lachend, bevor er mit einem Security in Richtung Theater spaziert.
Bei Fox News wird das Video dennoch als Erfolg gefeiert. "George Clooney unter Druck gesetzt wegen seines Schweigens zu Biden – seine Reaktion sagt alles", schreibt der Sender zu dem Clip auf Social Media.
Tatsächlich hatte Clooneys Wirken im US-Wahlkampf erheblichen Einfluss. Nachdem Biden Ende Juni bei der Debatte gegen Donald Trump ein desaströses Bild abgegeben hatte, veröffentlichte Clooney am 10. Juli in der "New York Times" einen viel beachteten Artikel.
Unter dem Titel "Ich liebe Joe Biden. Aber wir brauchen einen neuen Kandidaten" forderte er den US-Präsidenten zum Rückzug auf. Wenige Tage später überließ Biden seiner Vize Kamala Harris das Feld.