Trump will's halt einfach nicht wissen. Zumindest gestern in El Paso.Bild: AP
USA
Einigung im Shutdown-Deal: 4 Dinge, die du wissen musst (Trump wollte es nicht hören 🙉)
12.02.2019, 07:4212.02.2019, 10:18
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Kurz vor einem drohenden neuen "Shutdown" in den USA rückt eine Einigung in dem Haushaltsstreit näher. Die Unterhändler von Republikanern und Demokraten im
US-Kongress verkündeten am Montagabend (Ortszeit) in Washington, sie
hätten eine grundsätzliche Einigung gefunden – ohne aber Einzelheiten
zu nennen. Details sollten noch weiter ausgearbeitet werden.
Wie reagierte Trump?
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in El Paso im US-Staat Texas
sagte Trump am Montagabend (Ortszeit), man habe ihn kurz vor der
Veranstaltung informiert, dass es Fortschritte in den Gesprächen
gebe. Er wisse aber noch nicht, was genau damit gemeint sei.
"Ich habe ihnen gesagt, dass ich es nicht hören will", sagte
Trump. Er habe die Wahl gehabt, weiter zuzuhören oder vor seine
Anhänger in Texas zu treten - und er habe sich für letzteres
entschieden. "Vielleicht gibt es Fortschritte, vielleicht nicht",
sagte er. "Wahrscheinlich werden wir gute Nachrichten haben, aber wer
weiß."
Trump müsste einer Vereinbarung der Unterhändler zustimmen. Bis
die Details vorliegen und klar ist, ob der Präsident eine
ausgehandelte Einigung unterstützt, ist die Sache noch nicht
ausgestanden.
Worum geht es in dem Streit?
Hintergrund des Haushaltsstreits ist eine heftige
Auseinandersetzung über die Finanzierung einer Grenzmauer zu Mexiko.
Trump hatte dafür mehr als fünf Milliarden Dollar gefordert, was die
Demokraten aber ablehnten. Trump wiederum weigerte sich, ein
Haushaltsgesetz für mehrere Bundesministerien und deren
untergeordnete Behörden zu unterzeichnen, wenn er nicht Geld für den
Mauerbau bekommt. Dafür ist der Republikaner im Kongress auf Stimmen
der Demokraten angewiesen.
Der Streit hatte zu einem Stillstand von Teilen der US-Regierung
geführt. Kurz vor Weihnachten trat wegen des fehlenden Budgetgesetzes
eine Haushaltssperre für die betroffenen Ministerien ein. Mit einer
Dauer von fünf Wochen war es der längste "Shutdown" in der Geschichte
der USA. Rund 800.000 Staatsbedienstete waren mehr als einen Monat
lang zwangsbeurlaubt oder mussten ohne Bezahlung arbeiten.
Was ist bislang passiert? Und worum geht es jetzt?
Ende Januar einigten sich Demokraten und Republikaner im Kongress
sowie der Präsident zunächst nur auf einen Übergangshaushalt von drei
Wochen. In dieser Frist, die am 15. Februar - also Ende dieser Woche
- ausläuft, soll ein Kompromiss gefunden werden. Um zu verhindern,
dass Teilen der Regierung erneut das Geld ausgeht, müssten beide
Kongresskammern ein Haushaltsgesetz rechtzeitig vor Ablauf der Frist
beschließen - und Trump müsste es unterzeichnen.
Am Wochenende hatten Unterhändler noch geklagt, die Gespräche
seien ins Stocken geraten. Damit waren die Sorgen vor einem erneuten
"Shutdown" zunächst gewachsen. Die Demokraten hatten zuletzt
gefordert, die Zahl der Unterbringungsplätze für Festnahmen illegaler
Migranten zu deckeln - was die Republikaner vehement ablehnten.
Trump sagte in El Paso, wenn die Zahl solcher Haftplätze
beschränkt werde, würden gefährliche Kriminelle frei ins Land
gelassen. Er werde niemals ein Gesetz unterzeichnen, das zu einer
massenhaften Freilassung gewalttätiger Verbrecher führe.
Wie könnte ein möglicher Deal aussehen?
Die "Washington Post" berichtete, die Demokraten hätten von ihrer
Forderung mit den Haftplätzen nun Abstand genommen. Nach Berichten
mehrerer US-Medien sind in der vorläufigen Einigung der Unterhändler
rund 1,4 Milliarden Dollar für Barrieren entlang der Grenze
vorgesehen - also deutlich weniger als von Trump gefordert.
Davon könnten 55 Meilen an neuen "Mauer"-Abschnitten errichtet
werden, hieß es weiter - ebenfalls deutlich weniger als Trump
gefordert und seinen Anhängern versprochen hat. Auch solle der Bau
neuer Grenzsicherungsanlagen auf bestimmte Orte begrenzt werden.
Offizielle Angaben zum Inhalt der Unterhändler-Einigung gab es
zunächst nicht.
Ob Trump einer solchen Vereinbarung zustimmen dürfte, ist unklar.
Der Präsident hatte in den vergangenen Wochen mehrfach damit gedroht,
im Zweifel einen "Nationalen Notstand" zu verhängen, um den Bau einer
Grenzmauer an voranzutreiben. Er könnte so versuchen, die Mauer ohne
Zustimmung durch den Kongress errichten zu lassen. Ein solcher
Schritt wäre aber höchst umstritten und dürfte wahrscheinlich Klagen
nach sich ziehen.
In El Paso erwähnte Trump ein solches Szenario mit keiner Silbe.
Er versprach seinen Anhängern aber, die Mauer werde so oder so gebaut
- ohne jedoch konkreter zu werden. Erneut zeichnete der Präsident das
Bild einer Krise an der Grenze, über die massenhaft Drogen,
Verbrecher und illegale Menschen ins Land kämen. "Mauern retten
Leben", sagte er. Durch den "Shutdown" sei viel Aufmerksamkeit auf
die Probleme an der Grenze gelenkt worden. "Das war sehr
wichtig."
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