
Eine Billig-Airline in den USA macht Geschäfte mit der Trump-Regierung. Bild: imago images / Ernst Peters
USA
Eine US-Billigairline macht Abschiebeflüge für die Trump-Regierung und erntet dafür jetzt Boykottaufrufe. Doch Avelo Airlines sieht darin offenbar kein Problem.
16.04.2025, 13:2716.04.2025, 13:27
Mit Billig-Airlines verbinden viele einen Wochenendtrip nach London oder einen günstigen Ausflug ans Meer – doch wohl kaum Deportationen. Doch genau diesen Job erledigt die US-Billigairline Avelo Airlines und stellt ihre Flugzeuge für Abschiebungen zur Verfügung.
Der Hintergrund: Um sich besser finanziell aufzustellen, musste Avelo Airlines ihr Geschäftsmodell etwas umstellen. Die Billig-Airline gehört laut dem Nachrichtenportal "aerotelegraph" zu den jüngeren Fluggesellschaften in den USA. Zwanzig ihrer Boeing 737 fliegen mittlerweile aus Houston im US-Bundesstaat Texas.
Bisher bot die Airline eigentlich nur Billigflüge innerhalb der USA an. Doch seit Anfang April führt Avelo Airlines nun auch Abschiebeflüge für die Trump-Regierung durch.
Avelo-Chef Andrew Levy begründet laut "aerotelegraph" diese Entscheidung damit, dass die Flüge wichtig fürs Geschäft seien. Denn sie fänden unabhängig von Treibstoffpreisschwankungen und Konjunkturrisiken statt.
Für die Abschiebeflüge stellt die Billig-Airline drei Boeing 737 am Mesa Gateway Airport in Arizona zur Verfügung und erlebt dafür nun kräftig Gegenwind.
Abschieben für Trump? Billig-Airline erhält reichlich Kritik
Verschiedene Politiker:innen haben sich "aerotelegraph" zufolge kritisch zu der Billig-Airline geäußert, vor allem im US-Bundesstaat Connecticut, wo Avelo eine Basis unterhält. Dort üben Gouverneur Ned Lamont und Generalstaatsanwalt William Tong Kritik an dem Vorgehen der Fluggesellschaft.
Als Maßnahme wird in Erwägung gezogen, Unternehmen, die bei Abschiebungen helfen, die Subventionen zu streichen. Denn in Connecticut erhält die Airline Subventionen in Form von Steuervergünstigungen.
Mittlerweile kommt es auch zu Protesten an Flughäfen und Petitionen, die Avelo aufrufen, die Abschiebeflüge einzustellen.
Boykottaufrufe gegen Billig-Airline wegen Abschiebefflügen
Auf der Plattform "change.org" fordert unter anderem eine Petition dazu auf, dass Avelo Air die Durchführung von Abschiebeflügen in Zusammenarbeit mit der Trump-Regierung sofort einstellt. "Wir versprechen, die Fluggesellschaft so lange zu boykottieren, bis sie ihre Pläne aufgibt", heißt es.
Diese Flüge seien "unmenschlich, gefährlich und in einigen Fällen sogar illegal". Doch die Billig-Airline sieht eher die finanziellen Vorteile und will von ihrem Vorhaben nicht abkehren.
"Nach eingehenden Überlegungen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass diese neue Möglichkeit zu wertvoll ist, um sie nicht zu nutzen, da sie uns helfen wird, unsere Finanzen zu stabilisieren und unsere Reise fortzusetzen", sagt Avelo-Chef Levy laut der Zeitung "The Middletown Press".
Ein syrisches Mädchen wird im Unterricht aus ihrer Grundschule in Naumburg abgeführt – von Polizei und Ausländerbehörde und vor den Augen der Mitschüler:innen. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten.
Es ist kurz nach acht Uhr am Mittwochmorgen, als Polizisten die Georgenschule in Naumburg betreten. Es gibt keinen Notfall, kein Verbrechen – sondern eine geplante Abschiebung. Ziel ist ein zehnjähriges syrisches Mädchen. Sie wird unter Tränen aus dem Sportunterricht geholt, um gemeinsam mit ihrer Familie abgeschoben zu werden. Ihre Mitschüler:innen und Lehrer:innen erleben den Moment mit. Das Mädchen klammert sich an ihre Lehrerin – doch die Beamten nehmen sie mit. Was bleibt: Schock. Wut. Kritik.