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Elon-Musk-Zoff: Trump-Sprecherin kontert mit problematischer Aussage

08.04.2025, USA, Washington: Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, spricht mit Reportern im James Brady Press Briefing Room im Weißen Haus. Foto: Alex Brandon/AP/dpa +++ dpa-Bildfu ...
Karoline Leavitt kommentierte einen Streit in der Trump-Regierung kontrovers.Bild: AP / Alex Brandon
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Musk-Zoff: Trump-Sprecherin kontert mit problematischem Spruch

Wer Donald Trump bei den Republikanern widerspricht, hat es schwer. Dennoch wurden zuletzt einige Differenzen publik. Derzeit beschimpfen sich gar zwei Trump-Vertraute auf offener Bühne.
09.04.2025, 16:5109.04.2025, 16:51
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Eigentlich hat Trump die Republikaner längst mit seiner "Make America Great Again"-Bewegung unterwandert. Wer Trump und seinen Maga-Anhänger:innen krumm kommt, wird von seinem Posten gemobbt. Ausgerechnet Trumps Inner Circle jedoch steht in den vergangenen Monaten nicht in Reih und Glied.

Das wurde unter anderem klar, als die Chats der Signal-Gruppe rund um die Huthi-Bombardierungen veröffentlicht wurden: Trumps Vizepräsident JD Vance sprach sich in dem scheinbar geschützten Chat deutlich gegen Trumps Einschätzungen aus.

Und auch ein weiterer von Trumps wichtigsten Vertrauten der vergangenen Monate schlägt immer wieder quer: Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, schaltete Anfang des Jahres zunächst Vivek Ramaswamy, mit dem zusammen er die Effizienzbehörde Doge hätte leiten sollen, aus. In den vergangenen Tagen bekommt ein anderer Trump-Vertrauter Musks Zorn zu spüren.

Elon Musk beleidigt Trump-Berater Navarro: "dümmer als Ziegelsteine"

Mit Trumps historischen Zollankündigungen ist Musk überhaupt nicht zufrieden. Er wünsche sich stattdessen eine Freihandelszone – ohne jegliche Zölle also – zwischen Europa und den USA, erklärte Musk am Wochenende gar. Doch damit nicht genug: Musk spottete öffentlich über Trumps Handelsbeauftragten Peter Navarro, der hinter dem Zollpaket steckt.

Dieser hat einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften der Eliteuniversität Harvard. Musk erklärte auf seinem Kurznachrichtendienst X dennoch, dieser Abschluss von Harvard sei eher "etwas Schlechtes, nichts Gutes".

Navarro konterte sehr viel nüchterner und erklärte, Musk, der CEO des kriselnden Autokonzerns Tesla, sei weniger ein "Autohersteller" als ein "Auto(zusammen)bauer". Die Batterien der E-Autos kämen aus China und Japan, die Elektronik aus Taiwan. All das solle lieber in den USA produziert werden.

Doch Musk wäre nicht Musk, wenn das Diskussionsniveau nicht erst unter die Gürtellinie und dann ins Bodenlose rutschen würde. Er schimpfte, Navarro sei "zurückgeblieben" und "dümmer als ein Sack Ziegelsteine". Doch bei dieser intellektuellen Kirmes blieb es nicht: Nun schaltete sich auch noch Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt mit einer ganz eigenen Interpretation des Streits ein.

Trump-Sprecherin Karoline Leavitt: "Boys will be boys"

Um dem toxischen Gehabe beider Männer – vorrangig aber Musks – noch eins draufzusetzen, kommentierte Leavitt den Streit in einer Pressekonferenz ausgerechnet mit: "Boys will be boys."

Jungs bleiben also Jungs – ein Spruch, eine Denkweise, die in der jüngeren Vergangenheit gerade in feministischen Kreisen kritisiert wurde. Männern wird somit impulsives und toxisches Verhalten verziehen, mit der Begründung, dass sie sind nun mal Jungs seien. Denen rutscht schon mal die Hand aus – und plötzlich steht da "moron" oder "dumber than a sack of bricks" auf dem Bildschirm.

Leavitt jedenfalls sieht im Verhalten Musks und Navarros kein Problem. Dies sei lediglich Ausdruck der "transparentesten Regierung in der Geschichte". Leavitt verkündete: "Wir werden ihr Kräftemessen weiterlaufen lassen."

Angesichts Leavitts erzkonservativer Weltanschauung wundert diese Erklärung kaum. Angesichts ihrer jahrelangen Unterstützung des wohl größten "Boys" von allen, Donald Trump, der 2023 und 2024 in zwei Instanzen der sexuellen Nötigung einer Frau schuldig gesprochen wurde, noch weniger.

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