Washington hat im Streit mit der Türkei verärgert auf die Anhebung der Einfuhrzölle für mehrere US-Produkte reagiert. "Die Zölle der Türkei sind sicher bedauerlich und ein Schritt in die falsche Richtung", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders.
Die türkische Währung Lira war im Zuge des Konflikts mit den USA drastisch eingebrochen. Sanders sagte, die US-Regierung von Präsident Donald Trump beobachte die Folgen des Streits für die türkische Währung.
Allerdings seien die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Türkei "Teil eines Langzeittrends", den das Land selbst verschuldet habe – und nicht die USA.
Das Verhältnis der Türkei zu den USA ist seit längerem angespannt, hat sich zuletzt aber wegen des Streits um die Inhaftierung des US-Pastors Andrew Brunson noch einmal verschlechtert. Der evangelikale Pfarrer sitzt seit Oktober 2016 wegen Spionage- und Terrorismusvorwürfen in türkischer Untersuchungshaft.
Pence und Trump würden nicht lockerlassen, bis der in der Türkei in Hausarrest sitzende US-Pastor Andrew Brunson bei seiner Familie in den USA sei, schrieb der Vizepräsident.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, erneuerte am Mittwoch die US-Kritik an Brunsons Inhaftierung. Die Türkei habe Brunson "sehr unfair, sehr schlecht" behandelt. Dabei sei der Pastor ein "standhafter Christ, der nichts Falsches getan hat".
Am Mittwoch ordente ein Istanbuler Gericht überraschend die Entlassung von Taner Kilic, Ehrenvorsitzender der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, aus der Untersuchungshaft an.
Kilic wurde vor mehr als einem Jahr wegen Terrorvorwürfen inhaftiert. Amnesty begrüsste die Freilassung und forderte die Türkei auf, die Verfahren gegen Kilic und zehn weitere Menschenrechtler einzustellen.
(pb/dpa)