Unter Donald Trump als US-Präsident werden es mit seinem Amtsantritt gleich mehrere Personengruppen schwer haben. Die größte sind wohl Frauen. Denn der designierte Präsident ist nicht gerade dafür bekannt, ein Verfechter von Frauenrechten zu sein. Im Gegenteil.
Zudem will er gegen Migrant:innen vorgehen und fiel regelmäßig mit der Verbreitung von faktisch falschen Informationen dazu auf. trans* Personen stehen ebenfalls auf seiner "schwarzen Liste" ganz oben.
Wie er gegen Letztere vorgehen will, verdeutlichte er mit seinen jüngsten Aussagen. Trump hat angekündigt, noch am Tag seiner Amtsübernahme den "Transgender-Wahnsinn" zu beenden.
Bei der Veranstaltung AmericaFest in Phoenix, im US-Bundesstaat Arizona, sagte der künftige Präsident, dass es künftig nur noch zwei Geschlechter geben werde: "Männlich und weiblich." Er werde eine Durchführungsverordnung unterzeichnen, "um die sexuelle Verstümmelung von Kindern zu beenden und Transgender aus der Armee und aus unseren (...) Schulen zu verbannen".
Zudem wolle er "Männer aus dem Frauensport heraushalten", sagte der Republikaner bei der Konferenz, die sich an junge Konservative richtet.
Sollte er seine Worte in die Tat umsetzen, wäre dies ein herber Schlag für alle trans* Personen. Die USA begannen unter der Regierung Joe Biden im Jahr 2021 erstmals mit der Ausstellung von US-Pässen mit der Geschlechtsmarkierung "X". Die Pässe mit diesem Zeichen sind für nicht-binäre, intersexuelle Menschen und geschlechtswidrige Menschen gedacht.
Die LGBTQIA+-Community hat jahrzehntelang dafür gekämpft. Nun könnte dieses Recht bald wieder Geschichte sein.
Transgender-Themen haben die USA in den vergangenen Jahren stark gespalten. Demokratisch und republikanisch kontrollierte Bundesstaaten driften bei ihrer Haltung zunehmend auseinander. Etwa bei Geschlechtsumwandlungen oder der Frage, welche Bücher zum Thema in Bibliotheken zugelassen werden.
Mehrere republikanisch regierte US-Bundesstaaten haben bereits Gesetze erlassen, welche die medizinische Behandlung von jugendlichen trans* Personen einschränken.
Zuletzt beschäftigte sich der Supreme Court, das oberste Gericht der USA, mit dem Streit um die Rechte von trans* Personen. Das Gericht nahm im Juni einen Berufungsantrag der US-Regierung an: Die Biden-Regierung wollte die vielerorts herrschenden Verbote von geschlechtsangleichenden Behandlungen auf Ebene der Bundesstaaten blockieren.
Denn Fakt ist: Für Betroffene ist ihr Gender die alltägliche Realität und keine Entscheidung. Ein Umstand, der von transfeindlichen Akteuren nicht anerkannt wird.