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USA: Künstliche Intelligenz soll Doge bei Budgetkürzungen helfen

FILE - President Donald Trump, right, speaks during a news conference with Elon Musk in the Oval Office of the White House, in Washington, May 30, 2025,. (AP Photo/Evan Vucci, File)
Donald Trump (r.) hat sich etwas Neues für die Doge-Behörde ausgedacht. Bild: AP / Evan Vucci
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USA: Künstliche Intelligenz soll künftig über Einsparungen der Regierung entscheiden

Die Trump-Regierung will die amerikanische Bürokratie eindampfen. Damit das in Zukunft noch schneller geht, will man sich nun von einer KI helfen lassen.
27.07.2025, 10:5427.07.2025, 10:54
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Mit dem Antritt zu seiner zweiten Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump direkt viele seiner Wahlkampfversprechen eingelöst – wenn auch unter teils heftigem Widerstand aus der Bevölkerung. An den US-Grenzen werden mittlerweile strenge Kontrollen durchgeführt, internationale Handelsbeziehungen wurden auf den Prüfstand gestellt und an zahlreichen Stellen werden Regierungsgelder gekürzt.

Letzteres ist Teil eines "aggressiven Regulierungsabbaus" für eine schlankere Bürokratie. Dafür hatte die US-Regierung mit Doge sogar eine eigene Behörde ins Leben gerufen. Bis Ende Mai wurde das "Department of Government Efficiency" von X-Chef Elon Musk geführt. Der hat den engen Kreis der US-Regierung mittlerweile aber verlassen. Dafür soll jetzt offenbar eine KI den Großteil der Entscheidungen bei Doge übernehmen.

USA: Regierung will 93 Prozent der Behördenarbeit durch KI ersetzen

Mit dem "Doge AI Deregulation Decision Tool" sollen Gesetzestexte der einzelnen Bundesstaaten und auf nationaler Ebene automatisch analysiert werden. Der Algorithmus wählt daraufhin aus, welche Vorschriften unnötig sind und entsprechend gestrichen werden können.

In einem internen Dokument, das der "Washington Post" vorliegt, ist die Rede von etwa 100.000 Regulierungen, die mithilfe des Tools abgeschafft werden könnten. In diesem Zusammenhang könnten demnach 3,3 Billionen US-Dollar eingespart werden. Insgesamt soll die Doge AI gut 200.000 Gesetzen auf den Zahn fühlen.

Als Grundlage hierfür sollen Vorschläge zu entsprechenden Streichungen aus der Öffentlichkeit genutzt werden. Auf diese Weise könnten laut Doge 93 Prozent der menschlichen Arbeit in den US-Behörden eingespart werden.

Mehrere Beamt:innen bestätigten gegenüber der "Washington Post", dass das System bereits für erste Analysen genutzt werde. Ein Sprecher des Weißen Hauses verwies hingegen darauf, dass in diesem Zusammenhang noch keine offizielle Genehmigung vorliegt.

KI-Tool von Doge soll Budgetkürzungen ausrechnen

Die Arbeit mit der KI befinde sich "noch in einem frühen Stadium" und würde "in Absprache mit dem Weißen Haus kreativ vorangetrieben" werden. Laut internen Vereinbarungen sollen Behördenmitarbeiter:innen noch in diesem Monat für das neue Tool geschult werden.

Im Consumer Financial Protection Bureau sollen neue Regulierungsmaßnahmen für Einsparungen dann künftig vollständig von Künstlicher Intelligenz verfasst werden. Die einzelnen Ministerien hatten sich in den vergangenen Monaten einen regelrechten Wettlauf in puncto Einsparungen geliefert.

Den Angaben des konservativen Thinkthanks American Action Forum zufolge konnte die Trump-Regierung seit ihrem Amtsantritt rund 550 Millionen US-Dollar und 566.000 Arbeitsstunden einsparen.

Doge: Beamte zweifeln an Fähigkeiten von neuem Tool

Dass durch das neue Tool auch bei den eigenen Mitarbeitenden eingespart wird, will man bisher allerdings nicht bestätigen. "Die Absicht dieser Entwicklungen besteht nicht darin, das Urteilsvermögen, die Diskretion und die Fachkompetenz der Mitarbeiter zu ersetzen, sondern den Prozess zu ergänzen", erklärt ein Sprecher des Ministeriums für Wohnungsbau und Stadtentwicklung (HUD).

Tatsächlich ist nicht klar, inwieweit eine menschliche Überprüfung der durch die KI vorgeschlagenen Kürzungen angedacht ist. Gerade aufgrund der teils komplexen gesetzlichen Vorgaben dürfte das System durchaus fehleranfällig sein.

Interne Dokumente geben zwar an, dass das Tool juristisch geprüft wurde. Mitarbeiter:innen zeigen sich gegenüber der "Post" hingegen skeptisch, ob eine KI derart wichtige Entscheidungen treffen sollte. Im Rahmen einer Fallstudie soll die KI zudem erhebliche Fehler gemacht und Teile der Gesetze falsch verstanden haben.

Doch die US-Regierung will offenbar keine Zeit verlieren. Jede einzelne Behörde ist dazu angehalten, bis September eine Liste mit zu streichenden Vorschriften einzureichen. Das langfristige Ziel soll dann ein "Amerika-Relaunch am 20. Januar 2026" sein.

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