Donald Trump ist für seine großen Töne bekannt, die er auch gerne auf seiner eigenen Plattform Truth Social mit der Weltöffentlichkeit teilt. Was hinter seinen Worten steckt, das ist jedoch oft noch einmal eine andere Frage.
Am Donnerstag ging es um ein für die USA kulinarisch wichtiges Thema: Rindfleisch. In dem Fast-Food-Land ist dies ein essenzieller Bestandteil, um etwa den Bedarf an Burgern zu decken.
Australien hat nun am Donnerstag angekündigt, die Biovorschriften für Rindfleisch aus den USA lockern zu wollen. Trump wittert ein großes Geschäft. Die USA werden "so viel" Rindfleisch an Australien verkaufen, schreibt Trump. Analyst:innen zufolge ist das aber kein realistisches Szenario.
Australien ist selbst ein wichtiger Produzent und Exporteur von Rindfleisch, daher sind deren Preise viel niedriger, berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters". Warum also sollten die Australier:innen also plötzlich in großem Maße aus den USA einkaufen? Expert:innen gehen nicht davon aus, dass es zu einem großen Anstieg an Importen kommen wird.
Der US-Präsident ist sich hingegen sicher, dass sie bei amerikanischem Rindfleisch nicht nein sagen können. Er glaubt: "Wir werden so viel nach Australien verkaufen, weil dies ein unbestreitbarer und unwiderlegbarer Beweis dafür ist, dass US-Rindfleisch das sicherste und beste der ganzen Welt ist."
Den Ländern, die auf Trumps Rindfleisch verzichten wollen, gibt der US-Präsident noch einen mit: "Die anderen Länder, die unser hervorragendes Rindfleisch ablehnen, sind GEWARNT." Was er damit meint, ist unklar. Jedenfalls kann man sagen: So sieht echte Überzeugung aus.
Dabei müssen die USA derzeit selbst Rindfleisch importieren. Weil die Einfuhr von Rindvieh gesunken ist, ist das Gleiche mit der Rindfleischproduktion passiert. Sie beziehen ihr Rindfleisch zum Beispiel aus Brasilien – aber auch aus Australien.
Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer bezeichnete Australiens Entscheidung jedenfalls als einen "wichtigen Meilenstein bei der Senkung der Handelshemmnisse".
Laut "Reuters" erklären australische Beamte jedoch, dass die Lockerung der Biovorschriften nicht Teil irgendwelcher Handelsverhandlungen gewesen sei. Sie sei vielmehr das Ergebnis einer jahrelangen Bewertung der Biosicherheitspraktiken der USA.
In Australien hat man auch Bedenken hinsichtlich der Entscheidung. Landwirtschaftsminister David Littleproud äußerte die Sorge, dass die Biosicherheit geopfert werde, um ein Treffen des Premierministers mit Trump zu bekommen.