Mütter werden von ihren Babys entrissen. Kinder bleiben allein in Autos zurück, während große, vermummte Männer in Uniform ihre Eltern in Handschellen abführen. Seit der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump werden zahlreiche Familien in den USA auseinandergerissen.
Beamte von der "Immigration and Customs Enforcement's" (ICE) machen regelrecht Jagd auf Migrant:innen. Oftmals bleibt den Betroffenen nicht einmal Zeit, ihre Anwälte anzurufen.
Die radikale und umstrittene Migrationspolitik Trumps macht weltweit Schlagzeilen. Auf Social Media gehen Aufnahmen von zahlreichen Festnahmen viral.
Die Trump-Regierung verfolgt laut der "Washington Post" ein ambitioniertes Ziel: Eine Million Menschen sollen abgeschoben werden. Dabei leben viele von ihnen bereits seit Jahren in den USA, gehen einer Arbeit nach und haben teils Kinder mit einer US-Staatsbürgerschaft.
Nun könnte es bald eine Reality-Show geben, in der Migrant:innen gegeneinander antreten. Der Gewinn: eine US-Staatsbürgerschaft.
Trump-Heimatschutzministerin Kristi Noem arbeitet mit dem Produzenten Rob Worsoff von "Duck Dynasty" zusammen, um ein neues TV-Format zu entwickeln.
Darin sollen Migrant:innen in einer Reihe von Herausforderungen gegeneinander antreten, "um die Ehre zu erlangen, im Schnellverfahren die US-Staatsbürgerschaft zu erhalten". Das geht aus Worsoffs 35-seitigem Programmvorschlag hervor, der "Daily Mail" vorliegt.
Produzent Worsoff wolle demnach "ein nationales Gespräch darüber führen, was es bedeutet, Amerikaner zu sein, und zwar mit den Augen der Menschen, die es am meisten wollen". Der Name der Sendung soll "The American" lauten.
Teilnehmer:innen sollen mit einem Zug durch die USA reisen und an regional spezifischen "kulturellen" Wettbewerben teilnehmen. Dazu könnte etwa das Rollen von Baumstämmen in Wisconsin gehören. Oder die Suche nach Gold in einer Mine in San Francisco.
Nebenher soll das Publikum die Lebensgeschichte der Kandidat:innen erfahren und den Grund, warum sie in den USA leben wollen. "Auf dem Weg dorthin werden wir daran erinnert, was es bedeutet, Amerikaner zu sein", zitiert "Daily Mail" Worsoff.
Der Gewinner von "The American" wird am Ende auf den Stufen des US-Kapitols vereidigt. Neben der US-Staatsbürgerschaft soll es dann auch noch "typisch amerikanische" Preise geben, etwa einen Starbucks-Geschenkgutschein im Wert von 10.000 Dollar oder einen lebenslangen Vorrat an Benzin.
Tricia McLaughlin, die stellvertretende Sekretärin des Ministeriums für Innere Sicherheit, bestätigt "Daily Beast", dass das Konzept der Show derzeit geprüft werde.
Sie bestritt aber, dass Noem den kontroversen Vorschlag geprüft habe. Anonyme Quellen der "Daily Mail" behaupten jedoch, dass die Heimatschutzministerin das Projekt unterstütze.
Laut McLaughlin befindet sich das Konzept "in der Anfangsphase" des Prüfungsprozesses, heißt es weiter. "Das Ministerium für Innere Sicherheit erhält jedes Jahr Hunderte von Vorschlägen für Fernsehsendungen", führt sie in einer Erklärung aus.