Erst stellte sich Trump breitbeinig auf die Seite von Kremlchef Wladimir Putin, während er die Ukraine, speziell ihren Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, piesackte und die europäischen Verbündeten links liegen ließ.
Dann der Umschwung: Trump forderte zuletzt geeint mit der Ukraine, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Polen einen Waffenstillstand – unter Androhung neuer Russland-Sanktionen.
Doch nun abermals der Turn: Nach neuen Gesprächen mit Putin soll Trump kein Interesse mehr an Sanktionen haben und stattdessen einen Deal wittern – nicht für die Ukraine, sondern für sich selbst. Die europäischen Partner fühlen sich vor den Kopf gestoßen.
Donald Trump verliert die Geduld mit Wladimir Putin – so lautete vor einigen Tagen noch die hoffnungsvolle Vision der Ukraine und ihrer europäischen Partner. Stattdessen verlieren nun die Europäer ihre Geduld mit Trump, wie neue Aussagen von CDU-Politiker Roderich Kiesewetter zeigen.
Am Mittwoch ließ Kiesewetter seinem Frust über die neuesten Trump-News auf X freien Lauf. So stellte Kiesewetter klar, Trump interessiere sich weder für die Ukraine noch für Europa oder "Frieden in Freiheit".
Stattdessen wolle Trump ein Dealmaker sein, habe nun jedoch "das Interesse verloren, nachdem Russland kein Interesse an Frieden hat".
Kiesewetter zufolge hat Russlands Machthaber Putin es geschafft, Trump auf seine Seite zu ziehen, indem er seine Fähigkeiten aus Zeiten als Agent für die Sowjetunion einsetzte: "Putin als KGB-Mann hat das Psychogramm von DT genau verinnerlicht." In einem verlinkten Interview mit dem TV-Sender Welt erklärte Kiesewetter, dass Putin den "Narzissten" Trump "durchschaut hat".
Durchaus überraschend schrieb Kiesewetter anschließend, dass Trumps Heraushalten aus den Sanktions-Initiativen der Europäer jedoch "kein Nachteil" ist. Seine Begründung: Trump habe eh "weder im Interesse Europas noch der Ukraine agiert".
Die europäischen Verbündeten der Ukraine müssten "jetzt handeln". Kiesewetter schlug ein weiteres Mal vor, dass es eine Verschärfung der Sanktionen brauche. Zudem sollten die eingefrorenen russischen Vermögen für die Ukraine freigegeben werden.
Ansonsten könnten die Vermögen mit der Erlaubnis Trumps Ende Juli wieder an Russland übergeben werden.