Schau an. Küsschen hier, Tätschi dort. Es scheint, als hätte die Beziehung zwischen Angela Merkel und Donald Trump immer schon aus reinster Zuckerwatte bestanden.
Inhaltlich gab es allerdings keine sichtbare Annäherung in den zahlreichen Streitpunkten zwischen beiden Ländern. Weder im Handelsstreit um US-Importe von Stahl und Aluminium aus Europa noch beim Atomabkommen mit dem Iran oder den Nato-Verteidigungsausgaben hatten die beiden nach ihrem zweistündigen Gespräch zählbare Ergebnisse zu verkünden.
Trump beklagte sich erneut über das Handelsdefizit der USA, ließ aber keine Tendenz für seine Entscheidung durchblicken. Bei den Verteidigungsausgaben der Nato pochte Trump darauf, dass Deutschland und andere Länder bis 2024 mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts dafür ausgeben.
Auch beim Thema Iran blieb weiter offen, wie die USA und Europa ihren Streit über das Atomabkommen überwinden wollen. Merkel verteidigte das Abkommen, das von Trump in Frage gestellt wird. Es sei "ein erster Schritt", der dazu beigetragen habe, die Nuklear-Aktivitäten des Iran zu verlangsamen und auch besser zu überwachen, sagte sie.
Kommen wir jetzt zum Wichtigen, den Bildern. Die vermittelten vor allem eins: watteweiche Diplomatenwelt.
Da müssen wir ran. Wir übersetzen, was eigentlich gesagt wurde:
Was Trump sagt
Bild: dpa montage watson.de
Das komplette Zitat:
"Wir haben eine wirklich gute Beziehung. Wir hatten eine gute Beziehung von Anfang an, aber das haben nicht alle verstanden. Aber wir haben es verstanden."
Sagt Donald Trump
Was er meint
"... mit Flüchtlingen, Iranabkommen, Handelskrieg mit der EU und dem ganzen Schmackofatz."
Was Merkel sagt
Bild: dpa montage watson.de
"... als ersten Besuch außerhalb Europas nach Washington zu kommen und unsere Zusammenarbeit zu vertiefen."
Sagt Angela Merkel
Was sie meint
Bild: dpa montage watson.de
Der Regierungssprecher nennt das "Arbeitsbesuch":
Was Trump sagt
Bild: dpa montage watson.de
Was er meint
Bild: dpa montage watson.de
"Grab them by ...."
Welche Politiker sollen wir als nächstes "übersetzen"? Schreibt es uns in den Kommentaren
Ukraine-Krieg: Experte glaubt nicht an Frieden durch Gebietsabtretung an Russland
Am Freitag will sich US-Präsident Donald Trump mit Kreml-Chef Wladimir Putin treffen und einen Waffenstillstand in der Ukraine verhandeln. Dabei sind immer wieder Gebietsabtretungen im Gespräch. Ein Experte ist sicher, dass dieser Schritt nicht für einen langfristigen Frieden sorgen würde.
Das Vorhaben, im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine Waffenruhe zu erreichen, nimmt Fahrt auf. Am Freitag will sich Trump mit Putin im US-Bundesstaat Alaska treffen, um über diesen Schritt zu verhandeln. Am Mittwoch kommen zunächst europäische Staats- und Regierungschefs per Video zu einer Vorbesprechung zusammen, danach ist eine weitere Schalte mit Trump geplant, in der sie mit dem US-Präsidenten eine gemeinsame Linie finden wollen.