Er landete da, wo es Ex-US-Präsident Donald Trump besonders schmerzte: ein verbaler Fausthieb Joe Bidens zum sportlichen Können seines Kontrahenten auf dem Golfplatz. Denn darauf ist Trump eigentlich besonders stolz.
Derzeit nähert sich der US-Wahlkampf der heißen Phase. Es deutet alles darauf hin, dass sich im November Joe Biden (Demokraten) und Donald Trump (Republikaner) erneut ein Duell liefern werden, wie zuletzt 2020. Damals zog bekanntermaßen Trump den Kürzeren. Das will er in diesem Jahr wieder ändern.
Daher werden die verbalen Attacken der beiden US-Politiker immer schärfer. Dabei gilt Trump als Schreihals, sowohl auf Social Media – bevorzugt seiner eigenen Plattform Truth Social – als auch auf den Bühnen, die ihm das echte Leben bietet. Doch auch Biden machte bereits mehrfach unmissverständlich klar, was er von seinem Kontrahenten hält: nichts.
Dabei hat er bei Trump nun offenbar genau ins Schwarze getroffen. Denn der prahlt gerne damit, wie exzellent er die Golfbälle in die Löcher bekommt. Mit seinen 77 Jahren will er hier offenbar auch beweisen, wie fit er noch ist – im Gegensatz zu seinem Herausforderer Biden, wie Trump immer wieder kritisiert. Der reist gerade unermüdlich durchs Land, um die Werbetrommeln für sich zu rühren.
Statt Wahlkampf zu machen, erholt sich Trump beim Golfen und erzählt stolz auf Truth Social, zwei Trophäen beim Golfturnier von Mar-a-Lago gewonnen zu haben – in seinem eigenen Golf-Club.
Biden postete einen Screenshot davon und amüsierte sich sichtlich über diese Tatsache. Denn auf X schrieb er dazu: "Gratulation, Donald! Eine beachtliche Leistung." Der US-Präsident spielt hier offenbar darauf an, dass es "bemerkenswert" sei, solch einen Sieg in seinem eigenen Club einzufahren und damit auch noch anzugeben.
Etwas ausführlicher und nicht weniger bissig stichelt nun auch ein Sprecher Bidens gegen den Ex-Präsidenten Trump.
Denn Trump machte nicht nur beim Golfen Negativ-Schlagzeilen. Er musste sich auch mit der auslaufenden Frist für die Zahlung einer Kaution in Höhe von fast einer halben Milliarde US-Dollar im New Yorker Prozess um manipulierte Unternehmenswerte beschäftigen.
Hier wurde ihm am Montag eine Gnadenfrist gewährt – und etwas Rabatt. 175 Millionen US-Dollar muss Trump nun innerhalb von zehn Tagen aufbringen.
Diese Vorkommnisse nahm ein Sprecher Bidens zum Anlass, um zum Rundumschlag gegen Trump auszuholen. "Donald Trump ist schwach und verzweifelt – sowohl als Mann als auch als Präsidentschaftskandidat", sagte James Singer in einer Erklärung.
Und weiter stichelte er in Richtung Trumps Golfkarriere:
Amerika habe besseres verdient, als "einen schwachen, verwirrten und müden Donald Trump".
Nach der Schweigegeldanhörung hatte Trump noch behauptet, er habe "viel Bargeld", als er gefragt wurde, wie er die 175-Millionen-Dollar-Anleihe bezahlen würde. Zuvor hatten seine Anwälte noch erklärt, er sei nicht in der Lage, die 464-Millionen-Dollar-Strafe zu zahlen.
Trump wird in New York in 34 Fällen angeklagt, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben.