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US-Wahl: Melania Trump macht sich für Abtreibung stark – Experten zwiegespalten

U.S. President Donald Trump and first lady Melania Trump watch the lighting ceremony for the 2017 National Christmas Tree on the Ellipse near the White House, on November 30, 2017 in Washington, D.C.  ...
Melania Trump äußert sich zu einem kritischen Zeitpunkt im US-Wahlkampf ihres Mannes Donald Trump.Bild: imago images / AL DRAGO
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Melania Trump verblüfft mit Position zu Abtreibungsfrage

04.10.2024, 13:31
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Diese Video-Botschaft von Melania Trump schlägt hohe Wellen: Die ehemalige First Lady der USA und Ehefrau von Donald Trump äußerte sich am 3. Oktober auf X unerwartet deutlich für das Selbstbestimmungsrecht der Frau. Gegen die strikten US-Abtreibungsgesetze. Und damit gegen die vermutete Linie ihres Mannes.

Schließlich haben seine Präsidentschaft und politischen Entscheidungen die strengen Abtreibungsgesetze in den USA erst möglich gemacht.

Mit solch einer Aktion ist sie nicht die erste: Vielmehr reiht sie sich damit in eine jahrzehntelange amerikanische Tradition ehemaliger republikanischer First Ladys ein.

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USA: Melania Trump spricht sich für Recht auf Abtreibung aus

In dem schwarz-weißen Video betont sie: "Es gibt keinen Raum für Kompromisse, wenn es um dieses grundlegende Recht geht, das alle Frauen von Geburt an besitzen: individuelle Freiheit." Dann stellt sie die rhetorische Frage: "Was bedeutet 'mein Körper, meine Wahl' wirklich?"

Diese Aussagen sind Teil der Werbekampagne für ihr neues Buch, das am 8. Oktober veröffentlicht werden soll und aus dem kürzlich ein Ausschnitt im Guardian zitiert wurde.

In dem Auszug schreibt Melania Trump: "Es ist entscheidend, dass Frauen die Autonomie haben, ihre eigene Entscheidung über Kinder zu treffen, ohne Einflussnahme oder Druck vonseiten der Regierung." Die Forderung nach weiblicher Selbstbestimmung ist eine markante Position in ihrem Werk.

USA: Republikanische First Ladys äußerten sich zur Abtreibungsfrage

Melania Trump reiht sich mit ihren Aussagen in eine historische Linie republikanischer First Ladys ein, die sich trotz ihrer konservativen Prägung für das Recht auf Abtreibung aussprachen.

Zum Hintergrund: 1973 hatte der Oberste Gerichtshof der USA ein folgenreiches Urteil gesprochen: im Fall "Roe vs. Wade" hatte der Supreme Court Frauen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche eingeräumt.

Bereits 1975 nannte Betty Ford, First Lady und Frau des damaligen Präsidenten Gerald Ford, die "Roe v. Wade"-Entscheidung ein "großartiges Urteil".

Auch Nancy Reagan (Frau von Ronald Reagan) und Barbara Bush (Frau von George H. W. Bush Senior) machten deutlich, dass sie das Recht auf Abtreibung befürworteten. Allerdings warteten sie auf das Ende der Amtszeit ihrer Ehemänner. Laura Bush, die Frau von George Bush Junior, sagte in einem Interview 2010: "Ich denke, es ist wichtig, dass Abtreibung legal bleibt, aus medizinischen und anderen Gründen."

Melania Trumps Äußerungen unterscheiden sich jedoch in einem wesentlichen Punkt: Sie bezieht sich darauf, während ihr Ehemann noch aktiv um das Amt des Präsidenten kämpft.

Melania Trump mit politischer Strategie hinter dem Statement?

Umso mehr verblüffen die deutlichen Aussagen Melania Trumps Beobachter:innen. Die Journalistin und Autorin Kate Andersen Brower sagte dazu laut "BBC", sie sei "schockiert" und habe zunächst die Echtheit der Aussagen überprüfen wollen: "Sie steht immer an der Seite ihres Mannes. Wie konnte sie jahrelang zusehen, wie er ein Thema zerstörte, das ihr scheinbar so wichtig ist?" Brower sieht in den Äußerungen Melanias eine diametrale Abweichung zu Donald Trumps Position.

Sie geht mit ihrer Vermutung sogar noch weiter. Demnach sei nicht ausgeschlossen, dass dahinter eine Strategie von Melania Trump steckt: "Denn es könnte jene Wähler in den Swing States ansprechen, die über die Aufhebung von Roe v. Wade verärgert sind", sagte sie. "Vielleicht könnten sie dies als Zeichen dafür sehen, dass er [Trump] in der Abtreibungsfrage vielleicht nachgibt."

Die republikanische Strategin Rina Shah sieht das anders: Die Vorstellung, dass Frau Trump versuche, ihrem Mann zu helfen, "passt nicht zu der Melania, die wir kennen." Weiter sagt Shah: "Zu diesem Zeitpunkt ändert das nichts, und das weiß sie. An manchen Orten sind die Stimmzettel schon vorab verschickt worden. Es ist einfach zu spät."

Trumps Rolle bei der Abtreibungsfrage in den USA

Im Juli 2022 wurde das "Roe v. Wade"-Urteil vom Obersten Gerichtshof aufgehoben. Dies war nur möglich, weil Trump während seiner Amtszeit drei konservative Richter für den Obersten Gerichtshof ernannt hatte. Diese Ernennungen veränderten das ideologische Gleichgewicht des Gerichts zugunsten einer konservativen Mehrheit.

Die Zukunft des Abtreibungsrechts ist ein Kernthema bei der kommenden Wahl. Laut "BBC" wird Donald Trumps Position zu diesem Thema als widersprüchlich wahrgenommen. So äußerte er kürzlich, er würde ein landesweites Abtreibungsverbot nicht unterzeichnen – eine Position, die er erst jüngst zum ersten Mal explizit formulierte.

Zugleich stellt sich Kamala Harris gegen Trump und hebt dessen Rolle bei der Aufhebung von Roe v. Wade hervor. "Mrs. Trumps Ehemann steht fest auf der Gegenseite und ist verantwortlich für die derzeitige Lage, in der viele Frauen unter dem Trump-Abtreibungsverbot leiden, das ihre Gesundheit und Freiheit bedroht", sagte Sarafina Chitika, Sprecherin des Harris-Walz-Teams.

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