Rasiermesserscharf ist der Abstand zwischen Kamala Harris und Donald Trump im US-Wahlkampf aktuell. In den entscheidenden Swing States trennen die beiden Kontrahenten teilweise nur wenige Promille. Dabei arbeiten Spitzenpolitiker:innen, Gemeindevorstehende bis hinunter zum politischen Fußvolk Millionen von US-Amerikaner:innen für ihre:n Kandidat:in
Für den engen Wahlkampf wird jeder noch so kleine Vorteil abgewogen und genutzt. Fest zur Seite der Demokratin Harris steht dabei ihr Ehemann Doug Emhoff. Donald Trumps Seite ist dagegen meist verwaist. Die ehemalige First Lady Melania Trump lässt sich lange bitten. Dabei hat sie offenbar das überzeugendste Argument ausgemacht – unfassbar viel Geld.
Dass Persönlichkeiten der Spitzenkategorie in den USA üppige Gagen für so manche Rede einstreichen, ist keine Neuigkeit. So fielen Hillary Clinton im Rennen ums Weiße Haus 2016 Gagen in Millionenhöhe auf die Füße, die sie für eine Reihe von Investmentbanken gehalten hatte.
Mit Melania Trump verbindet Hillary Clinton, dass beide ehemalige First Ladies sind. Der große Unterschied: Clinton agierte dazwischen jahrelang zunächst im Senat, bevor sie unter Barack Obama Außenministerin war.
Derzeit steht die Veröffentlichung von Melania Trumps Memoiren kurz bevor – lukrativer Buchvertrag inklusive. Dabei beschränkt sich ihr beruflicher Werdegang auf ihre Karriere als Model. Zuletzt verteidigte sie öffentlich eine Reihe von Aktbildern, für die sie sich in den 2000er-Jahren ausgezogen hatte.
Trotz des nicht vorhandenen politischen Portfolios streicht Melania Trump immer wieder erstaunliche Summen für ihre Auftritte ein. Die Veröffentlichung astronomischer Gagen sorgte zuletzt für Empörung.
Im Rahmen der jüngsten Offenlegung von Donald Trumps Finanzen erschienen dabei Kostenpunkte, die für Erstaunen sorgen. Darunter ein Redehonorar in Höhe von 237.500 Dollar. Gehalten hatte sie die Rede im April dieses Jahres für die LGBTQIA+-Organisation der republikanischen Partei.
Die sogenannten Log Cabin Republicans luden die gebürtige Slowenin nicht zum ersten Mal auf eine ihrer Veranstaltungen ein. Schon im Dezember 2022 hatte Melania Trump eine Viertelmillion Dollar für einen anderen Auftritt bekommen.
Allein in diesem Monat strich Melania Trump 750.000 US-Dollar für Redebeiträge ein. Die Engagements folgten auf die Ankündigung ihres damals amtierenden Ehemannes, für eine weitere Amtszeit zu kandidieren.
Dass Partner:innen sich für öffentliche Auftritte bei Spendengalas oder Wahlkampfauftritten bezahlen lassen, ist dabei nicht nur ungewöhnlich. Laut US-Sender CNN weckt das bei Expert:innen für Wahlkampffinanzierung Sorgen über die ethischen Implikationen.
Virginia Canter, die die Ethikabteilung einer Anti-Korruptions-Organisation in den USA leitet, machte ihrer Verwunderung Luft: "Das erscheint mir sehr eigennützig." Sie sei nicht darauf vorbereitet gewesen, das zu sehen.
Für Bauchschmerzen sorgt das bei Beobachtenden auch deshalb, weil unklar ist, aus welchen Quellen die Honorare stammen. Aus Trumps Finanzunterlagen geht nicht hervor, wer dafür bezahlt hat.
Dem Bericht zufolge soll Trumps ehemaliger Botschafter in Berlin, Richard Grenell, die Aufgabe übernommen haben, für Melania Trump die Rechnungen auszustellen und ausstehende Beträge einzufordern.