Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat eine ganz eigene Theorie für sein schlechtes Abschneiden in Kalifornien.Bild: AP / Carolyn Kaster
USA
Donald Trump und die verlorene Wahl 2020 – nie ist der Republikaner darüber hinweggekommen. Vier Jahre später will er es nochmal gegen die Demokraten probieren und hat sich erneut als Präsidentschaftskandidat seiner Partei aufstellen lassen.
Und auch im aktuellen Wahlkamp wettert Trump immer wieder gegen die Wahl 2020, die seiner Ansicht nach manipuliert worden sei und deren Ergebnis er nie offiziell anerkannt hat.
Mit der Folge, dass seine aufgestachelte Anhängerschaft im Januar 2021 das Kapitol in Washington stürmte und damit einen der verheerendsten Angriffe auf die amerikanische Demokratie verübte. Fünf Menschen starben, Polizist:innen wurden verprügelt, Räume von Abgeordneten verwüstet.
Trump-Anhänger:innen beim Sturm auf das Kapitol 2021.Bild: AP / John Minchillo
Unter anderem wegen Trumps Rolle beim Sturm auf das Kapitol hat Sonderermittler Jack Smith am Dienstag eine überarbeitete Anklage gegen den Ex-Präsidenten eingereicht. Ihm wird darin selbst Wahlmanipulation vorgeworfen: Laut dem Ermittler sei Trump entschlossen gewesen, "an der Macht zu bleiben", und habe versucht, das Wahlergebnis nachträglich zu kippen.
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Obwohl gegen Trump auch im Bundesstaat Georgia ein separates Verfahren wegen versuchter Wahlmanipulation läuft, sind es in der Welt des Ex-Präsidenten seine Gegner, die Wahlen manipulieren, nicht er.
Mit Blick auf Kalifornien hat sich der 78-Jährige nun in eine auch für seine Verhältnisse besonders krude Theorie verstrickt.
Donald Trump hat absurde Jesus-Theorie für Kalifornien-Wahl
Diese äußerte er in einem Gespräch mit dem TV-Moderator Phil McGraw, auch bekannt als "Dr. Phil". "Ich habe in Kalifornien eine Rede gehalten", erzählte Trump. Der mit rund 39 Millionen Einwohner:innen bevölkerungsreichste US-Bundesstaat ist für die Republikaner ein hartes Pflaster, seit 1988 haben die Menschen dort bei den Präsidentschaftswahlen stets für die Demokraten gestimmt.
Darauf spielte dann auch Trump an: "Ich hatte eine so große Menschenmenge, dass ich sagte: 'Ich kann Kalifornien auf keinen Fall verlieren.'" Dass er mit einem Abstand von fünf Millionen Stimmen verlor, habe daran gelegen, dass sie einen als Republikaner automatisch benachteiligen. Wahlsieger Joe Biden hatte vor vier Jahren rund 11 Millionen Stimmen im "Golden State" geholt, Trump etwas unter sechs Millionen.
Diese deutliche Differenz zweifelte Trump nun gegenüber "Dr. Phil" an – und schickte eine Bitte gen Himmel:
"Ich sagte: 'Fünf Millionen Stimmen?' Ich garantiere: Wenn Jesus käme und die Stimmen auszählen würde, würde ich Kalifornien gewinnen. Okay?"
Anschließend wiederholte Trump die Manipulationsvorwürfe, für die er – wie so oft – keine Belege lieferte. "Wenn wir eine ehrliche Stimmenauszählung hätten, würde ich Kalifornien gewinnen", sagte der Republikaner.
Denn dass er dort große Unterstützung genieße, sei für ihn offensichtlich. "Ich fahre durch Kalifornien. Sie haben überall Trump-Schilder. Das ist sehr unehrlich", sagte Trump.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist einer der beliebtesten Politiker Deutschlands. Ganz anders als sein Chef, Bundeskanzler Olaf Scholz. Der will trotzdem Kanzlerkandidat seiner Partei werden.