Donald Trump ist sich sicher, dass Kamala Harris ihm nichts anhaben kann.Bild: AP / Carolyn Kaster
International
Donald Trump ist ein Held. Der einzig wahre. Und der einzig mögliche US-Präsident natürlich. Zumindest in seiner eigenen Wahrnehmung. Passend dazu vertreibt er neuerdings wieder digitale Sammelkarten mit seinem Konterfei darauf.
Sie sind, wie bereits vor rund zwei Jahren, angelehnt an kampfeslustige, siegessichere Helden. Für schlappe 99 Dollar kann man sie auf einer eigens eingerichteten Website kaufen, um sie etwa "an Familie oder Freunde zu verschenken", wie Trump in einem Werbevideo erklärte. Fans haben sogar die Chance, ab 15 digitalen Karten eine physische dazuzubekommen – oder ein exklusives Dinner mit dem Ex-US-Präsidenten in seinem Anwesen zu gewinnen.
Keine neuen Ideen, Trump versuchte bereits mehrfach durch Aktionen dieser Art an Gelder für seinen Wahlkampf zu kommen. Sind die Kassen etwa schon wieder leer?
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Dabei sollte sich der Republikaner wohl besser auf das bevorstehende TV-Duell mit seiner demokratischen Gegnerin Kamala Harris vorbereiten. Nach einigem Hin und Her haben sich die beiden Kandidierenden nun endlich auf einen Termin und Rahmenbedingungen geeinigt: der 10. September (Ortszeit) soll es werden. Man bleibe zudem bei den alten Regeln.
Trump gibt sich gewohnt selbstsicher – und etwas übermütig.
Trump erklärt Nicht-Vorbereitung auf TV-Duell mit Harris
Bei einem Wahlkampftermin im Eden Center in Falls Church erklärte Trump vor Reporter:innen, dass er sich nicht auf das TV-Duell vorbereiten muss. "Das tue ich nicht, wirklich nicht. Ich verbringe nicht viel Zeit damit. Ich glaube, ich habe mich mein ganzes Leben lang auf eine Debatte vorbereitet."
Offenbar sei seine tägliche Arbeit genug Vorbereitung auf das TV-Duell. Er sagte:
"Man kann sich nicht in einer Woche das Wissen von 30 Jahren einprägen. Es gibt ein bisschen Vorbereitung auf die Debatte, aber ich habe es mehr oder weniger immer auf die gleiche Weise gemacht. Man muss sein Thema kennen. Und ich glaube, ich kenne es besser als jeder andere."
Das bestätigte sodann auch Trumps Sprecher Steven Cheung. Bei "Newsweek" sagte er: "Wie Präsident Trump sagte, hat er sich sein ganzes Leben lang vorbereitet und interagiert regelmäßig mit der Presse, was eine Form der Vorbereitung ist, etwas, was Genossin Kamala sich weigert zu tun."
Damit zielt er auf den Vorwurf der Republikaner ab, dass Harris seit ihrer Nominierung vor allem medienwirksame "Wohlfühlauftritte" wahrnimmt statt Interviews zu geben.
Als Begründung für seine Nicht-Vorbereitung führte Trump zudem den damaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney von 2012 an. Dieser bereitete sich akribisch auf alle drei TV-Duelle mit dem Demokraten und damaligen US-Präsidenten Barack Obama vor und konnte trotzdem nur das erste für sich entscheiden.
Trump sagte dazu am Montag: "Man kann alle Arten von Sitzungen abhalten. Ich habe Mitt Romney dabei beobachtet, wie er so hart gearbeitet hat. Er hat sich vier Wochen lang in einer Blockhütte eingeschlossen und hatte eine Kiefersperre. Er konnte nicht sprechen."
Für den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) muss letzte Woche im Bundestag wohl eine große Enttäuschung gewesen sein. Er hatte sich auf eine Debatte mit seinem Erzfeind und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eingestellt. Dieser fehlte aber spontan aufgrund eines Defekts an einem Regierungsflugzeug und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) musste für ihn einspringen.