Der Wahlkampf in den USA ist eingeläutet. Zumindest der für die Vorwahlen der Republikaner. Die sollen im Januar in Iowa starten. Dabei geht es darum, dass darüber entschieden wird, wer der oder die Kandidat:in für die Wahlen im Herbst sein soll.
Neben dem früheren Präsidenten Donald Trump können sich noch eine Reihe weiterer Republikaner:innen vorstellen, ins Weiße Haus einzuziehen. Schon jetzt starten erste TV-Debatten, in denen sich die möglichen Präsidentschaftsanwärter:innen der Republikaner in Stellung bringen können. Im August gab es die erste, Ende September nun die Zweite. Wer bislang immer schwänzte: Donald Trump.
Ein Umstand, der seiner Konkurrenz offensichtlich sauer aufstößt. Beim ersten Zusammentreffen gingen sie noch gnädig mit ihm um – arbeiteten sich an Joe Biden und seiner Demokraten-Regierung ab. Mit Trumps zweitem Fehlen aber ist die Zeit der Gnade wohl vorbei.
Denn statt im TV-Studio im kalifornischen Simi Valley trieb sich Trump in Detroit, Michigan, herum. Hier besuchte er streikende Autobauer und schimpfte über Elektromobilität. Aus seiner Sicht ist das Bezirzen der Gewerkschaftler:innen wohl erst einmal wichtiger, als das seiner eigenen Partei. Die Konkurrenz sieht das eindeutig anders.
Die sieben Kandidat:innen stellten sich der Debatte. Nikki Haley, Ron DeSantis, Chris Christie, Mike Pence, Tim Scott, Vivek Ramaswamy und Doug Burgum arbeiteten sich zwei Stunden an der Biden-Regierung und aneinander ab. Aber eben auch an dem nicht anwesenden Trump. Christie nutzt dafür sogar eine Strategie, die sich sonst der ehemalige Präsident oft zu eigen macht.
Christie richtet sein Wort mitten in der Debatte direkt an Trump, dem er unterstellt, die Auseinandersetzung außerhalb des Studios zu verfolgen. Er sagt:
Eine Anspielung auf die berühmte – jähzornige und etwas tollpatschige – Disney-Ente. Und nicht nur das. Das Englische Wort "duck" bedeutet wegducken. Christie unterstellt Trump wohl also, nicht nur ein Hitzkopf zu sein, sondern auch nicht seinen Mann zu stehen, wenn es drauf ankommt.
Trump währenddessen stänkert auf X, früher Twitter, gegen Christie. Der antwortet darauf nur salopp: "Hey Donald Duck. Wir hätten darüber reden können, wenn du den Mut gehabt hättest, zu erscheinen. Duck dich weiter."
Und auch Floridas Gouverneur Ron DeSantis – der politische Ziehsohn Trumps – hat wohl seine Chance gewittert. Er erklärte, dass Trump sich der TV-Debatte stellen sollte. Das sei er seinen Wähler:innen schuldig. DeSantis erklärte: "Er ist es Ihnen schuldig, seine Bilanz zu verteidigen, in der er die Schulden um 7,8 Billionen Dollar erhöht hat. Das hat die Voraussetzungen für die Inflation geschaffen, die wir haben."
Eine Steilvorlage, die Präsident Joe Biden wohl mehr als recht kommt. Er postet den Videoschnipsel auf X und schreibt dazu: "Könnte nicht mehr zustimmen."