Eine Serie von Wirbelstürmen hat im Südosten der
USA mindestens 22 Menschen das Leben gekostet. Das sagte der Sheriff
von Lee County im Bundesstaat Alabama, Jay Jones, am späten
Sonntagabend (Ortszeit).
"Leider wirkt es so, als wenn diese Zahl
noch weiter steigen wird", sagte Jones dem örtlichen Sender WFSA 12.
Unter den Todesopfern sind auch Kinder, hinzu kommen mehrere
Schwerverletzte und Vermisste.
Neben Alabama wurden auch Gebiete im benachbarten Georgia von den
Tornados getroffen, die laut Nationalem Wetterdienst auf
Windgeschwindigkeiten von bis zu 218 Kilometern pro Stunde kamen. Die
Rede war von rund einem Dutzend Wirbelstürmen in beiden
Bundesstaaten. Besonders hart traf es anscheinend die Gemeinde
Beauregard, aus der massive Schäden gemeldet wurden.
Die Behörden hatten zwar eine Warnung vor gefährlichen Tornados
erlassen und die Bewohner der Gegend zu äußerster Vorsicht
angehalten. Doch die Warnungen gingen teils ins Leere. Selbst
US-Präsident Donald Trump meldete sich über Twitter zu Wort und rief
dazu auf, sich für weitere Wirbelstürme zu wappnen.
Laut dem Wetterdienst hatte der erste Tornado, der Lee County traf,
einen Durchmesser von fast einem Kilometer. Aufnahmen vom Ort des
Geschehens zeigten zerstörte Häuser, entwurzelte Bäume und mit
Trümmern übersäte Straßen. Nahe der Stadt Smiths Station stürzte ein
Mobilfunkmast auf eine vierspurige Schnellstraße. In Tausenden
Haushalten fiel der Strom aus.
Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Ihre
Bergungsarbeiten und die Suche nach Opfern wurden jedoch durch die
einbrechende Dunkelheit erschwert. Eingesetzt wurden laut Sheriff
Jones auch Drohnen mit Wärmebildkameras.
Der Rechtsmediziner von Lee County, Bill Harris, sagte WFSA 12, dass
die Retter zu einigen der betroffenen Ortschaften wegen der
chaotischen Lage noch gar nicht durchdringen konnten. Einige
Verletzte seien von Lastwagenfahrern aus der Gefahrenzone gebracht
worden. "Das ist ein Tag der Zerstörung für Lee County", sagte
Harris. "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir zu meinen Lebzeiten
schon einmal eine solche Lage mit Massen an Opfern gehabt hätten."
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