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USA: Nach Trump-Amtseinführung drohen Migranten Razzien in Großstädten

dpatopbilder - 22.08.2024, USA, Sierra Vista: Der republikanische Präsidentschaftskandidat und frühere US-Präsident Donald Trump spricht an der südlichen Grenze zu Mexiko. Foto: Evan Vucci/AP +++ dpa- ...
Donald Trump kündigt Massenabschiebungen an.Bild: AP / Evan Vucci
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Aggressive Abschiebepläne von Donald Trump: Experte mit düsterem Ausblick

20.01.2025, 16:47
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Am 20. Januar wird Donald Trump offiziell als US-Präsident ins Weiße Haus einziehen. Unmittelbar nach seinem Amtsantritt will der Republikaner mit der von ihm angekündigten Massenabschiebung von Millionen Migrant:innen ohne Aufenthaltspapiere beginnen.

Der Rechtspopulist hat "das größte Abschiebeprogramm in der Geschichte der Vereinigten Staaten" angekündigt. Dazu will er den nationalen Notstand ausrufen und das Militär einsetzen.

Migrationsexperte spricht von "aggressiven" Trump-Verordnungen

US-Expert:innen warnen Betroffene in den USA, sich auf jedes Szenario vorzubereiten. So etwa auch Professor Austin Kocher, der sich an der Newhouse School, in New York, mit der US-Einwanderungspolitik auseinandersetzt.

"In 24 Stunden wird Präsident Trump eine Reihe von aggressiven Durchführungsverordnungen zur Einwanderung erlassen", schreibt Kocher auf X.

Kocher listet Punkte auf, die Trump seiner Meinung nach durchführen könnte:

  • Wiedereinführung von Einreiseverboten: Laut Kocher beabsichtigt die Trump-Regierung, Einreisebeschränkungen für mehrere Länder wieder einzuführen, die an das frühere "Muslimverbot" erinnern und Personen aus bestimmten Ländern betreffen.
  • Massenabschiebungen: Der Experte rechnet mit einer erheblichen Verschärfung der Abschiebungsmaßnahmen, wobei der Schwerpunkt auf der massenhaften Abschiebung von Einwanderern ohne Papiere liegt. Einige Quellen deuten laut Kocher darauf hin, dass dies noch in dieser Woche in Chicago beginnen wird.
  • Beendigung des Geburtsrechts auf Staatsbürgerschaft: Die Regierung beabsichtige, das verfassungsmäßige Recht auf Staatsbürgerschaft für in den USA geborene Kinder von Eltern, die keine Staatsbürger:innen sind, infrage zu stellen, auch wenn dies nicht per Erlass geschehen könne.
  • Streichung humanitärer Bewährungsprogramme: Es sei geplant, Programme abzuschaffen, die Migrant:innen in Notlagen die Einreise in die USA aus humanitären Gründen ermöglichen.
  • ICE-Razzien in Großstädten: Kocher geht von verstärkten Operationen der Einwanderungs- und Zollbehörden in städtischen Zentren aus mit dem Ziel, Menschen ohne Papiere festzunehmen und abzuschieben.

Auf Social Media gibt es Diskussionen darüber, ob und wie sich Betroffene vorbereiten sollen. "Besorgt euch Bargeld, eure Pässe, Geburtsurkunden und tankt das Auto voll", rät eine X-Userin Betroffenen in den USA.

Nach Schätzungen der US-Behörden leben rund elf Millionen Einwanderer:innen ohne Aufenthaltspapiere in den USA. Die meisten von ihnen stammen aus Mexiko. Trumps Abschiebepläne könnten direkte Folgen für etwa 20 Millionen Familien haben.

Die Ausweisung illegaler Einwanderer werde "sehr, sehr schnell beginnen", sagte Trump am Wochenende dem Sender NBC. Er werde aber nicht sagen, in welchen Städten. Mehrere US-Medien berichteten, für Dienstag sei eine Großrazzia in Chicago geplant, um dort Migrant:innen ohne Aufenthaltspapiere festzunehmen und abzuschieben.

Bestimmte Dinge kann der neue Präsident per Dekret anordnen, indem er etwa das bestehende Programm für Migrant:innen aus Haiti, Kuba, Nicaragua und Venezuela beendet. Einem Abschiebeprogramm der von ihm genannten Größenordnung stehen hingegen juristische Hürden und auch die Weigerung verschiedener Staaten entgegen, ihre Landsleute aufzunehmen.

Massenabschiebung: Demokraten wollen Trump blockieren

Kalifornien und andere liberal regierte US-Bundesstaaten und Städte wollen sich den Plänen des Rechtspopulisten entgegenstellen. Manche Städte wie Chicago oder Los Angeles haben sich den Status einer "Zufluchtsstadt" gegeben, wodurch es der Stadtverwaltung untersagt ist, Ressourcen oder Personal für die Umsetzung bundesstaatlicher Einwanderungsdirektiven einzusetzen.

Die meisten Expert:innen gehen davon aus, dass rechtliche, logistische und finanzielle Hindernisse Trumps Vorhaben ebenso wie in seiner ersten Amtszeit abschwächen werden.

Etwa 8,3 Millionen der Migrant:innen ohne Aufenthaltserlaubnis waren 2022 nach Angaben des Instituts Pew Research Center erwerbstätig. Das entspricht knapp fünf Prozent aller Arbeitskräfte. Bei einer Massenabschiebung würden viele Branchen in den USA Arbeitskräfte verlieren.

Nach Angaben der Organisation American Immigration Council (AIC) wären unter anderem fast ein Drittel der Dachdecker, Stuckateure und Maler sowie ein Viertel der Reinigungskräfte betroffen.

Eine gemeinsame Studie der Denkfabriken American Enterprise Institute, Brookings Institution und Niskanen Center schätzt, dass Trumps Abschiebepläne das Wirtschaftswachstum in den USA 2025 um bis zu 0,4 Prozentpunkte dämpfen könnten.

(Mit Material der afp)

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