Donald Trump in Müllmann-Kluft – und nein, es ist nicht sein Halloween-Outfit. Es ist ein weiterer normaler Tag im US-Wahlkampf. Der Ex-Präsident und einstige Reality-TV-Star weiß sich in Szene zu setzen.
Grund für sein außergewöhnliches Outfit ist die "Puerto Rico-Müll-Debatte", die Komiker Tony Hinchcliffe bei Trumps Wahlkampfveranstaltung losgerissen hat. Er bezeichnete Puerto Rico als eine "Müllinsel, die im Ozean treibt". Ein Spruch, der reichlich negative Schlagzeilen für den Republikaner auslöste – doch dann schaltete sich US-Präsident Joe Biden ein.
Trumps Auftritt als Müllmann soll Aufmerksamkeit auf die Aussage des Demokraten ziehen. Denn Biden sagte: "Der einzige Müll, den ich da draußen treiben sehe, sind seine Anhänger. Seine Dämonisierung der Latinos ist skrupellos und unamerikanisch."
Biden versuchte, seine Äußerung später wieder einzufangen. Doch da war es bereits zu spät. Der Patzer spielt Trump in die Karten.
Nun posiert der 78-Jährige mit orange-gelber Sicherheitsweste über dem weißen Hemd und roter Krawatte vor einem großen Fahrzeug. "Wie gefällt Ihnen mein Müllwagen?", fragt der Republikaner. "Dies ist zu Ehren von Kamala und Joe Biden."
Bei Trumps Auftritt fällt Kritiker:innen allerdings ein Detail ins Auge, als der Kandidat versucht, in den Müllwagen einzusteigen.
Trump versucht die Tür des Fahrzeuges zu öffnen, aber verfehlt dabei zweimal den Türgriff. Es sieht beinahe so aus, als verlor er sein Gleichgewicht und könnte stürzen. Ein Mann in Anzug steht hinter dem 78-Jährigen bereit, geht einen Schritt auf ihn zu, als würde er eine helfende Hand anbieten wollen.
Auf Social Media geht dieser Videoausschnitt viral. "Trump scheint körperlich wirklich zu kämpfen", postet etwa der Demokrat-Stratege Matt McDermott auf X.
Auch Jungdemokrat Harry Sisson teilt das Video mit seinen mehr als 270.000 Follower:innen auf X und sieht darin einen Beweis, dass Trump körperlich nicht fit sei. "Ist das der Grund, warum er seine Krankenakte nicht herausgeben will? Sehr besorgniserregend", meint er.
Anders als Kamala Harris ("exzellenter Gesundheitszustand") legte Trump keinen Arztbrief vor, gleichzeitig nehmen seine Ausfälle, Ausschweifungen und Seltsamkeiten zu: Verschweigt der 78-Jährige der Öffentlichkeit etwas?
Ärzt:innen in den USA und Deutschland warnen etwa, dass Trump deutliche Zeichen einer Demenz zeige.
In einem Appell vom 14. Oktober 2024 forderten Hunderte US-amerikanische Ärzt:innen Transparenz von Trump – und kündigten an, ihn von nun an genauer zu beobachten: "Da Trump keine Informationen über seine Gesundheit preisgegeben hat, sind wir darauf angewiesen, aus öffentlichen Auftritten Rückschlüsse zu ziehen."
Wenige Tage später warnten 225 Ärzt:innen in einem offenen Brief vor einer Wahl Trumps. Man wisse um die gebotene Zurückhaltung bei Ferndiagnosen, erklären sie. Es gebe jedoch auch eine Pflicht, die Öffentlichkeit zu warnen: "Nichts zu sagen, ist nicht die ethischere Variante."