Endlich wieder Freitag, endlich wieder Fail-Freitag! Nachdem wir schon über falsche Bären und abgefahrene Party-Polizisten gefail-feiert haben, analysieren wir heute herrliches Versagen in der Mathematik.
Heute gehen wir Fail-Freunde nach Gießen in Hessen. Dort hatte die Stadtverwaltung eine feine Idee: Zur hessischen Landesgartenschau 2014 wollte die Stadt einen schönen Tunnel unter einem Bahndamm am Fluss Lahn anlegen.
Der Plan: Besucher sollten so bequem aus der Stadt zum Lahnufer kommen, um dort die Landesgartenschau zu genießen. ("Gießener Anzeiger")
Und schon sind wir beim ersten Fail der Stadt Gießen: 2005 wurde die Öffnung des Bahndamms beschlossen – und dann verpennt. 2013 merkte man in Gießen offenbar, dass der Lahn-Bahndammdurchstich nicht bis zur Gartenschau im folgenden Jahr fertig sein würde.
Es wurde aber noch failiger: Zwar soll der Bahntunnel nun – 13 Jahre nach dem Beschluss – im Juni eröffnet werden, ein Happy End wird das aber noch lange nicht!
Am Dienstag musste die Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich (Grüne) nämlich den größten Fail der Stadt Gießen verkünden:
Dabei ist das doch eigentlich ganz einfach – hier der Internetklassiker fresh von der Facebookseite deiner Mutter – für alle, die den Unterschied nicht kennen:
Die Bürgermeisterin: "Wir sind davon ausgegangen, dass die Zahl (2,5 Millionen Euro), die die Bahn genannt hatte, der Brutto-Betrag sei. Das ist kein Glanzstück für die Stadt."
Der Brutto-Netto-Rechenfehler kostet die Stadt rund 500.000 Euro – dazu kommen nach der Verzögerung der Bauzeit noch einmal 600.000 Euro für die gestiegenen Baukosten.
Das Ergebnis: Der vier Jahre zu spät eröffnete Tunnel wird nun insgesamt beachtliche 1,1 Millionen Euro teurer. Wenn das mal nicht ein kostenspieliger Fail ist.