Der Friedensnobelpreis 2018 geht an den kongolesischen Arzt Denis Mukwege und die irakische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad. Das gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt.
Die heute 25-jährige Murad war im August 2014 im Irak von Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verschleppt und versklavt worden. Ihr gelang nach drei Monaten mit Hilfe einer Nachbarsfamilie die Flucht. Sie wurde in Baden-Württemberg aufgenommen und setzt sich heute n für die Rechte der Opfer von Menschenhandel ein.
2016 erhielt die Jesidin Murad den Sacharow-Preis des Europaparlaments und wurde zur Sonderbotschafterin für Opfer des Menschenhandels ernannt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete die 23-Jährige bei der Ernennung als "kämpferische und rastlose Verfechterin des jesidischen Volkes".
Gemeinsam mit Murad wird der kongolesische Arzt Denis Mukwege ausgezeichnet. Der 63-jährige Mukwege betreut seit Jahren Frauen, die während des Bürgerkriegs in dem afrikanischen Land Opfer von Gruppenvergewaltigungen wurden. Er bekam 2014 ebenfalls den Sacharow-Preis: Im Kongo vergehe kaum ein Tag ohne menschliche Dramen, sagte der Arzt damals. Schwangeren Frauen werde der Bauch aufgeschlitzt, ihre ungeborenen Kinder würden zerstümmelt. Insgesamt seien im Kongo mehrere hunderttausend Frauen vergewaltigt worden.
Der Arzt Mukwege und die vom Vergewaltigungsopfer zur Aktivistin gewordene Murad stehen für den Kampf gegen eine weltweite Plage, die weit über einzelne bewaffnete Konflikte hinausreicht, wie die #MeToo-Bewegung gezeigt hat.
(pb/fh/afp)