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Glyphosat-Prozess: US-Richterin will Strafe für Monsanto abmildern

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Monsanto-Kläger Dewayne Johnson bei der ersten Urteilsverkündung Mitte August.Bild: AFP
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Glyphosat-Prozess: US-Richterin will 289-Millionen-Dollar-Strafe für Monsanto abmildern

23.10.2018, 06:3823.10.2018, 08:24
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Mit 289 Millionen Dollar war die im August verhängte Strafe gegen den Monsanto-Konzern ein großer Achtungserfolg für die Kritiker des Konzerns. Nun hat ein kalifornisches Gericht eine deutliche Herabsenkung der verhängten Strafe im Prozess um angebliche Krebsrisiken durch glyphosathaltige Unkrautvernichter angeordnet.

  • Richterin Suzanne Bolanos bekräftigte am Montag zwar ein Urteil vom August, wonach das Monsanto-Mittel verantwortlich ist für die Krebserkrankung eines Mannes. Wie aus Gerichtsunterlagen weiter hervorgeht, entschied sie aber auch, dass die ursprünglich zugesprochene Schadensersatzsumme von weit über 200 Millionen Dollar verringert werden müsse.
  • Sollten die Anwälte des Klägers zustimmen, werde sie die Strafe auf 39 Millionen Dollar senken. Die Anwälte erklärten, sie prüften noch, ob sie auf den Vorschlag eingehen. Bayer bezeichnet die Senkung als "einen Schritt in die richtige Richtung". Der Konzern plane aber dennoch in Berufung zu gehen. Monsanto hat die in dem Prozess erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen.
Der Streit vor Gericht:
Ein Gericht hatte Mitte Oktober vorläufig Monsantos Antrag stattgegeben, die Strafzahlungen aus dem Glpyhosat-Urteil eines kalifornischen Geschworenengerichts neu zu verhandeln. Dieses hatte den US-Saatgutriesen Mitte August zu einer Schadensersatzzahlung von 289 Millionen Dollar an einen Mann verurteilt, der seine Krebserkrankung auf den von Monsanto entwickelten Unkrautvernichter Glyphosat zurückführte. Die Summe setzt sich aus einer Entschädigung über 39 Millionen Dollar sowie Schadenersatz über 250 Millionen Dollar zusammen. Der Konzern hatte dagegen Widerspruch eingereicht.

Es handelte sich um den ersten Prozess in den USA, der sich mit der Frage befasste, ob Glyphosat Krebs verursachen kann. Er war wegen der Schwere der Erkrankung des Klägers vorgezogen worden. Der ehemals als Platzwart an einer kalifornischen Schule tätige Dewayne Johnson hatte über Jahre glyphosathaltige Produkte von Monsanto eingesetzt und dem Unternehmen vorgeworfen, dadurch an Lymphdrüsenkrebs erkrankt zu sein.

Wegen Glyphosat sieht sich Bayer mit rund 8700 Klagen in den USA konfrontiert. Der Konzern hatte erklärt, die Entscheidung der Jury stehe im Widerspruch zu bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen, jahrzehntelangen praktischen Erfahrungen und den Einschätzungen von Regulierungsbehörden weltweit. Bayer hatte Monsanto für rund 63 Milliarden Dollar übernommen. Das von dem US-Agrarchemiekonzern entwickelte Glyphosat zählt zu den am meisten eingesetzten Unkrautvernichtungsmitteln in der Landwirtschaft.

(pb/rtr)

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