Mit 289 Millionen Dollar war die im August verhängte Strafe gegen den Monsanto-Konzern ein großer Achtungserfolg für die Kritiker des Konzerns. Nun hat ein kalifornisches Gericht eine deutliche Herabsenkung der verhängten Strafe im Prozess um angebliche Krebsrisiken durch glyphosathaltige Unkrautvernichter angeordnet.
Es handelte sich um den ersten Prozess in den USA, der sich mit der Frage befasste, ob Glyphosat Krebs verursachen kann. Er war wegen der Schwere der Erkrankung des Klägers vorgezogen worden. Der ehemals als Platzwart an einer kalifornischen Schule tätige Dewayne Johnson hatte über Jahre glyphosathaltige Produkte von Monsanto eingesetzt und dem Unternehmen vorgeworfen, dadurch an Lymphdrüsenkrebs erkrankt zu sein.
Wegen Glyphosat sieht sich Bayer mit rund 8700 Klagen in den USA konfrontiert. Der Konzern hatte erklärt, die Entscheidung der Jury stehe im Widerspruch zu bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen, jahrzehntelangen praktischen Erfahrungen und den Einschätzungen von Regulierungsbehörden weltweit. Bayer hatte Monsanto für rund 63 Milliarden Dollar übernommen. Das von dem US-Agrarchemiekonzern entwickelte Glyphosat zählt zu den am meisten eingesetzten Unkrautvernichtungsmitteln in der Landwirtschaft.
(pb/rtr)