Einmal Rot-Weiß, bitte? Nö! Warum Kolumbien Pommes aus Europa stoppt
01.12.2018, 06:36
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Pommes mit Mayo und Zwiebeln? Muss man nicht mögen. Aber in den Niederlanden und Belgien sind die "Patatjes Speciaal" das heimliche Nationalgericht.
Und das will exportiert werden. (Tiefgefrorene) Pommes im Wert von rund 1,4 Milliarden Euro exportieren die Frittenhersteller aus Holland, Belgien (und Deutschland) jährlich in alle Welt.
Nun regt sich Widerstand: Kolumbien will Strafzölle auf die EU-Fritten verhängen.
Das Land hat zwar einen Freihandelsvertrag mit der Europäischen Union. Aber es sieht in den europäischen Agrarhilfen eine unerlaubte Wirtschaftshilfe.
Zuvor hatten schon andere Länder reagiert.
Südafrika verhängte 2013 Strafzölle auf die eingeführte Fritten aus der EU.
Brasilien folgte im Jahr 2017.
Fritten aus den Niederlanden – nicht überall willkommen
Die Pommesproduzenten machen nun mobil. "Wenn das durchgeht, ist bald ganz Südamerika dicht", so Piet Hein Merckens, Chef der europäischen Kartoffelproduzenten. Er forderte die EU-Kommison auf einzuschreiten. Die hält aber vorerst noch still.
Die Kartoffel kam einst aus Südamerika nach Europa. Der Weg zurück bleibt nun versperrt. Und das hat Gründe. Freihandels-Kritiker wie der Grünen-Europaabgeordnete Manfred Häusling, selbst Bio-Landwirt, sehen ein gravierenderes Problem bei den Freihandelsverträgen. Lokale Erzeuger drohen plattgemacht zu werden.
Der Grünen-Agrarexperte Häusling sagt:
"Bei bestimmten Produkten macht es einfach keinen Sinn, sie über Ozeane zu schippern."
(dpa, afp, reuters)
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