In den USA befinden sich mehr als 700 Kinder illegaler Einwanderer weiter in Gewahrsam der Behörden, obwohl die Wiedervereinigung der Familien bis zu diesem Donnerstag richterlich angeordnet war. Das berichteten der US-Fernsehsender CNN sowie andere Medien.
Die Regierung gab nach Angaben von CNN an, den Stichtag eingehalten zu haben. Die verbliebenen 711 Familien seien entweder nicht auffindbar gewesen oder es habe Einwände und "rote Fahnen" hinsichtlich einer Wiedervereinigung gegeben. Als Gründe wurden etwa Straftaten der Eltern in der Vergangenheit oder ansteckende Krankheiten genannt. In bestimmten Fällen habe zudem der Beziehungsgrad der Familien nicht bestätigt werden können. Teilweise hätten die Eltern auch nicht gefunden werden können.
BREAKING: Trump administration releases new numbers on day of court ordered deadline to reunite 2,551 migrant kids separated from parents at border.
— Jacob Soboroff (@jacobsoboroff) July 26, 2018
They say 711 children STILL separated, *not eligible* for reunification.
Won't say whether they intend to try to reunite them. pic.twitter.com/jJVULCkfPc
Auslöser für die Zusammenführungen war ein Richterspruch, wonach die Regierungspraxis, Familien über Wochen und Monate auseinanderzureißen, inhuman und verfassungswidrig ist.
Der Richter übte in seiner Entscheidung scharfe Kritik an der Regierung. Sie habe mit der umstrittenen Praxis nur auf eine "chaotische Situation" reagiert, die sie "selbst geschaffen" habe, schrieb er in seiner 24-seitigen Begründung. Eine maßvolle und geordnete Regierungsführung sei aber "zentral für das in unserer Verfassung verankerte Konzept der Rechtsstaatlichkeit".
In einer Art Kehrtwende hatte Trump dann ein Ende der Praxis per Dekret verfügt. Kinder von illegal Eingewanderten sollen nun gemeinsam mit ihren Eltern eingesperrt werden.
(aj/dpa/afp)