Die Paketdienste DPD und Hermes rechnen damit, dass Haustür-Bestellungen in Deutschland künftig standardmäßig teurer sind als Lieferungen an Paketshops oder Paketstationen.
Wettbewerber GLS hat einen ähnlichen Standpunkt. Teilweise haben die Firmen bereits in Verträgen mit Online-Händlern Preisunterschiede festgeschrieben, der Regelfall ist das aber nicht.
Die Hermes-Sprecherin verwies auf Länder wie Schweden, wo diese Belieferung schon seit langem standardmäßig extra koste. Hermes und DPD gewähren Online-Händlern bereits Rabatte, wenn deren Kunden an Paketshops und Paketstationen gehen und nicht an die Haustür.
Es ist bekannt, dass einige dieser Händler die Preisunterschiede an Kunden weiterreichen. Auf lange Sicht könnte dies zum Regelfall werden.
Es geht um die "letzte Meile", also den letzten Abschnitt bis zur Paketübergabe - dieser ist besonders zeitintensiv und teuer für die Dienstleister. Häufig sind Empfänger nicht daheim, dann muss der Paketbote bei Nachbarn und anderswo klingeln.
Es sei nur logisch, wenn dieser zeitliche und logistische Mehraufwand sich in den Preisen widerspiegele, argumentieren Hermes, DPD und GLS.
Beim privaten Paketversand sind Preisunterschiede bei Hermes und DPD schon jetzt üblich. Wenn man also eine Sendung aufgibt in einem Paketshop und diese an einen anderen Paketshop verschickt und nicht an eine Privatadresse, ist das billiger. Wenn man im Internet bestellt, ist der Preisunterschiede hingegen noch nicht Standard.
Die Äußerungen der Firmen verdeutlichen nun, dass sich das auf lange Sicht ändern dürfte.
Immerhin: Der Marktführer, die Deutsche Post DHL, setzt hingegen auf gleiche Preise für Privatkunden – egal ob die Sendung an die Haustür geht oder an einen Paketshop.
(dpa/afxp/lj)