Eine Gruppenvergewaltigung, die sich 2016 in Hamburg-Harburg ereignete, wurde jetzt erneut Gegenstand eines Strafprozesses – und dieses Mal wurden die Täter härter bestraft als noch beim ersten Urteil.
Drei jugendliche Männer, die zum Tatzeitpunkt zwischen 14 und 17 Jahre alt waren, und ein 21-Jähriger hatten eine 14-Jährige am 11. Februar 2016 bei einer Geburtstagsfeier mit Alkohol abgefüllt, gemeinsam vergewaltigt, und dann ihren leblosen Körper bei Eiseskälte und nur in Unterwäsche neben Mülleimern abgelegt. Ein Mädchen, das ebenfalls angeklagt war, hatte alles mit einem Handy gefilm.
Dafür hatten die fünf Angeklagten im Oktober zwei Haft- und drei Bewährungsstrafen bekommen. Die Richter sprachen ihnen am Mittwoch aber deutlich mehr (nämlich bis zu zwei Jahre und neun Monate) Haft zu.
Die Hamburger Morgenpost berichtet, dass die Jugendlichen sich von der bewusstlosen Vergewaltigten laut Anklage mit den Worten "Hau rein!", verabschiedet hätten und beim ersten Prozess von anwesenden Verwandten und Freunden bejubelt wurden.
Richterin Anne Meier-Göring äußerte sich zu der jetzt Entscheidung mit den Worten: "Uns hat auch die weitgehende Sprachlosigkeit von Ihnen umgetrieben. Sie konnten die Frage, warum Sie das taten, weitgehend nicht beantworten."
(dpa)