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Münster: Täter wohl psychisch labiler Einzeltäter

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Keine Hinweise auf politisches Motiv bei Amokfahrer in Münster

07.04.2018, 16:3308.04.2018, 14:38
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Ein Mann ist am Samstag um 15.27 Uhr in Münster mit einem Campingbus in eine Gruppe von Menschen gerast und hat zwei von ihnen getötet. Anschließend erschoss er sich nach Polizeiangaben in dem Wagen selbst.

  • Bei dem Amokfahrer handelt es sich nach ersten Ermittlungen um einen 48 Jahre alten Deutschen. Er war der Polizei wegen kleinerer Delikte bekannt.
  • Einen politisch motivierten Hintergrund schließen die Ermittler aus.
  • Bei den Opfern soll es sich um eine 51-jährige Frau aus dem Kreis Lüneburg und einen 65 Jahre alten Mann aus dem Kreis Borken handeln.
  • Bundesinnenminister Seehofer und NRW-Ministerpräsident Laschet trauerten am Tatort. Dies sei "ein schrecklicher, ein trauriger Tag für die Menschen in Münster", so Laschet. Seehofer sprach von einem "feigen und brutalen Verbrechen".
  • Laschet kritisierte Hetze in sozialen Netzwerken. Mehr dazu hier.
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Das Statement von Horst Seehofer im Video
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Wer war Jens R.? Polizei gibt neue Details bekannt
Es werde davon ausgegangen, "dass die Motive und Ursachen in dem Täter selber liegen", sagte Münsters Polizeipräsident Hajo Kuhlisch am Sonntag. Nach der Tat hatte es Berichte über angebliche Kontakte des Täters in die rechtsextreme Szene gegeben, einen islamistischen Hintergrund sahen die Behörden bereits zuvor nicht.

Kuhlisch sagte, der Mann habe über insgesamt vier Wohnungen – zwei in Münster und zwei in Ostdeutschland – verfügt. Zudem habe er mehrere Fahrzeuge besessen.

Laut Staatsanwaltschaft liefen gegen den Mann in den Jahren 2015 und 2016 mehrere Verfahren unter anderem wegen Bedrohung, Sachbeschädigung und Betrugs. Diese seien aber alle eingestellt worden. Es habe "keine Anhaltspunkte auf eine stärkere kriminelle Intensität" gegeben, teilten die Ermittler mit.
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Amokfahrer war Polizei als Kleinkrimineller bekannt
Der mutmaßliche Täter von Münster war der Polizei bereits wegen kleinerer Delikte bekannt. Es habe drei Verfahren in Münster gegeben und eines in Arnsberg, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin von Münster, Elke Adomeit, am Sonntag. Die Verfahren stammten demnach aus den Jahren 2015 und 2016 und seien alle eingestellt worden. Es ging damals um eine Bedrohung, Sachbeschädigung, eine Verkehrsunfallflucht und Betrug. Man müsse den Sachverhalt der Verfahren noch aufklären. "Aber auf den ersten Blick haben wir hier keine Anhaltspunkte auf eine stärkere kriminelle Intensität, die wir bei dem Täter feststellen konnten", sagte Adomeit. Es gebe weiterhin keine Hinweise auf einen politisch motivierten Hintergrund oder weitere Täter.

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Innenminister Reul: "Wir werden nie absolute Sicherheit auf den Straßen haben."
Herbert Reul (CDU), Innenminister von NRW über den Täter: "Es war ein Einzeltäter. Es war kein Flüchtling. Wir wissen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit kein islamistischer Hintergrund war." Er bittet die Medien, sich weiterhin nicht an Spekulationen zu beteiligen, da die Polizei-Ermittlungen zu Motiv und Täterprofil noch eine Weile andauern. Weiter sagte er: "Wir werden nie eine absolute Sicherheit auf den Straßen und Flughäfen haben. Auch wenn wir unser Bestes geben."
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Innenminister Horst Seehofer (CSU) bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Polizeiarbeit. "In einer solchen Stunde müssen wir zusammenstehen", sagte er in seinem Statement.
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Innenminister Horst Seehofer (CSU) wird von einer Passantin in Münster verbal angegriffen. Was genau die Frau bemängelt, ist noch unklar, Seehofer reagiert nicht auf sie.
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Mit einer Schweigeminute gedachten Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Opfern des Amoklaufs in Münster und legten Blumen am Tatort nieder.
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Um 12.15 Uhr wollen Seehofer und Laschet wollen über den Stand der Ermittlungen informieren
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Nizza, Barcelona, Charlottesville: In den letzten zwei Jahren gab es mehrere Anschläge mit Fahrzeugen. Hier findet ihr eine Auflistung.
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Keine Hinweise auf Mittäter nach Amokfahrt
Die Polizei sucht nach der Amokfahrt von Münster nicht nach weiteren Tätern. Es gebe keine Hinweise, dass noch weitere Verdächtige an dem Verbrechen beteiligt waren - man gehe von der Tat eines Einzeltäters aus, sagte eine Polizeisprecherin. Die Polizei war zunächst Zeugenaussagen nachgegangen, wonach noch zwei Menschen aus dem Auto gesprungen und geflüchtet sein sollten.
"Tatort"-Kommissar Axel Prahl spricht sein Beileid aus
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Zentralrat der Muslime beklagt Doppelstandards
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland kritisiert "Doppelstandards" bei der Einordnung von Gewalttaten wie in Münster. "Deutsche Täter sind psychisch gestört – muslimische 'islamistische' Terroristen?", fragte Zentralratschef Aiman Mazyek über Twitter. "Mit diesem unsäglichen Doppelstandarddiskurs brauchen wir uns nicht wundern, warum Islamphobie stets weiter steigt." Damit werde "das Geschäft der Extremisten und Terroristen" betrieben.


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Innenstadt in Münster in großen Teilen wieder geöffnet

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Hunderte Münsteraner spenden Blut
Am Universitätsklinikum waren am Samstagabend innerhalb von Minuten rund 300 Menschen dem Aufruf zum Blutspenden gefolgt – viel mehr, als die Klinik bewältigen konnte. Unter anderem hatte der Münsteraner "Tatort"-Ermittler Axel Prahl in sozialen Netzwerken aufgerufen, sich zum Blutspenden zu melden. "Das ist beispiellos, wie die Münsteraner da gehandelt haben", sagte eine Kliniksprecherin am Sonntagmorgen.


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Die Polizei hat das Tatfahrzeug den Amokfahrers von Münster abgeschleppt. Der Campingbus wurde auf einen Abschleppwagen geladen und weggefahren.
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Nach der Amokfahrt in Münster hat es in der Uniklinik mehrere Notoperationen gegeben. Insgesamt würden vier Schwerstverletzte behandelt, sagte eine Sprecherin. Die Klinik habe nach der Amokfahrt mit mehr als 20 Verletzen sofort alle verfügbaren Mitarbeiter informiert. 250 Ärzte und Pfleger seien in kürzester Zeit einsatzbereit gewesen.
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Polizei bittet Bevölkerung, Bilder und Videos nicht im Netz zu verbreiten

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Am Abend soll es im Dom von Münster einen Gedenkgottesdienst geben
Für Sonntagabend ist ein ökumenischer Gottesdienst im St.-Paulus-Dom in Münster geplant. Dabei solle "für all diejenigen gebetet werden, deren Leben durch die Vorfälle am Samstag auf so schreckliche Weise aus den Angeln gehoben wurde", hieß es in der gemeinsamen Einladung des Bistums, des Evangelischen Kirchenkreises und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Münster.


Hier zünden Trauernde am Samstagabend am Aarsee in Münster Kerzen an.

In der Nähe des Aarsees zündeten am Samstagabend Menschen Trauerkerzen an.
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Zustand der lebensgefährlich Verletzten von Münster unverändert
Der Zustand der lebensgefährlich verletzten Opfer der Amokfahrt von Münster hat sich nach Angaben der Polizei über Nacht nicht verändert. Es gebe keine weiteren Todesfälle, sagte eine Polizeisprecherin morgens. Wie viele der insgesamt mehr als 20 Opfer in Lebensgefahr schweben, sagt die Polizei weiterhin nicht.
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Trump und weitere Politiker reagieren auf Attacke
US-Präsident Donald Trump hat die Attacke in Münster verurteilt. Die deutschen Behörden hätten zwar noch kein Motiv für die "feige Attacke auf unschuldige Menschen" bekannt gegeben, dennoch verurteilten die Vereinigten Staaten die Tat, hieß es am Samstag (Ortszeit) in einer Stellungnahme aus dem Pressebüro des Weißen Hauses. Trump sei über das Geschehen informiert worden. Die US-Regierung biete Deutschland ihre Hilfe an.


Frankreichs Premier Emmanuel Macron:




EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker:


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Innenminister Seehofer reist nach Münster - Pressekonferenz am Mittag
Am Mittag soll es eine Pressekonferenz in Münster geben. Unter anderem werden Innenminister Horst Seehofer und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet vor Ort sein.


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Die Polizei hat die Todesopfer identifiziert
Die Ermittler haben die beiden Todesopfer identifiziert. Es handelt sich demnach um eine 51-jährige Frau aus dem Kreis Lüneburg und ein 65 Jahre alten Mann aus dem Kreis Borken. (Mitteilung der Polizei)
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NRW-Innenminister korrigiert Zahl der Toten
Entgegen ersten Informationen sind drei Menschen ums Leben gekommen. Es handele sich um zwei Opfer und den Täter, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Zuvor hatte das Bundesinnenministerium von vier Toten gesprochen.
20:15
Was über den mutmaßlichen Täter bekannt ist:
Bislang hat die Polizei bestätigt, dass der Täter sich in dem Kleintransporter, mit dem er in die Personengruppe gefahren ist, selbst erschossen hat.



Medien berichten außerdem, der Täter soll:



– 48 Jahre alt gewesen sein (Quellen: FAZ, Spiegel, ein Rechercheverbund aus Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR)

– psychisch labil sein (Quellen: dpa, sueddeutsche.de)

– Deutscher sein (Quellen: dpa, ZDF, sueddeutsche.de, Reuters)

– vor kurzem einen Selbstmordversuch unternommen haben (Quelle: ZDF)

– keinen terroristischen Hintergrund haben (Quelle: SZ/NDR/WDR)



Der Kleintransporter soll auf den mutmaßlichen Täter zugelassen sein. (Quelle: ZDF)

Die Wohnung des Mannes soll nach Sprengstoff durchsucht werden. (Quelle: sueddeutsche.de, Spiegel)




20:07
Medienbericht: Wohnung des Täters wird durchsucht
Das SEK warte aktuell noch auf Sprengstoffexperten, da unklar sei, ob sich explosives Material in der Wohnung befinde, schreibt sueddeutsche.de.
20:01
Gibt es einen Zusammenhang mit Vorfall in Cottbus?
Dort war am Freitagabend ein Geländewagen in eine Personengruppe gefahren, zwei Menschen wurden verletzt. Die Behörden in NRW untersuchen nach SPIEGEL-Informationen einen möglichen Zusammenhang. Die Polizei hatte in Cottbus nach einem 25-Jährigen gesucht, der zuvor bei einer Kontrolle aufgefallen war, weil er betrunken rechte Parolen rief. Sie fassten den Gesuchten jedoch nicht.
19:51
Angela Merkel hat sich geäußert:

19:41
Medienbericht: Sprengstoffexperten sind im Einsatz
Der WDR berichtet, die Innenstadt sei großräumig abgeriegelt worden.
19:11
Mutmaßlicher Täter von Münster wohl psychisch labiler Einzeltäter
Nach dpa-Informationen gibt es Hinweise darauf, dass es sich um einen Deutschen handelt. Zuvor hatte süddeutsche.de dies berichtet. Auch das ZDF berichtete, der Täter sei Deutscher.
18:58
Die Polizei in Münster hat ein Hinweistelefon eingerichtet

18:54
Medienbericht: Kein Hinweis auf terroristischen Hintergrund
Nach Informationen von sueddeutsche.de soll der Täter ein Deutscher sein, der psychisch auffällig war. Offenbar liege kein terroristischer Hintergrund vor. Die Wohnung des Täters werde nach Sprengstoff durchsucht.
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Bundesinnenminister Seehofer ist bestürzt über die Geschehnisse in Münster

18:18
Die Uniklinik Münster ruft zum Blutspenden auf

18:10
Oberbürgermeister Markus Lewe: "Ganz Münster trauert"
"Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Getöteten. Den Verletzten wünschen wir schnelle und baldige Genesung", sagte Lewe vor Journalisten. Er dankte den Einsatzkräften für ihre Arbeit.
18:05
Ein verdächtiger Gegenstand wurde im Kleintransporter gefunden
Deshalb sei der Tatort weiträumig abgesperrt worden, sagte ein Polizeisprecher. Um was für einen Gegenstand es sich handele und ob davon eine Gefahr ausgehe, müsse nun geklärt werden.
18:01
Mutmaßlicher Täter hat sich im Wagen erschossen
Das sagte ein Polizeisprecher.
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Vier Menschen sind gestorben, darunter auch der mutmaßliche Täter
Das sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Zu weiteren Details konnte sie zunächst nichts sagen.
17:52
Berichte über einen weiteren Täter bezeichnet die Polizei als Spekulation
Man stehe noch ganz am Anfang der Ermittlungen, sagte eine Sprecherin der Polizei. Mehrere Medien hatten berichtet, die Einsatzkräfte suchten in Münster nach einem zweiten Täter, der noch auf der Flucht sein könnte.
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Ein Twitter-Nutzer aus Münster hat dieses Bild vom Unfallort gepostet:

17:32
Die Bundesregierung spricht den Opfern und Angehörigen ihre Anteilnahme aus

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Medienberichte: Die Polizei geht von einem Anschlag aus
Laut "Spiegel Online" gehen die Behörden von einem Anschlag aus. Auch die "Rheinische Post" schrieb unter Berufung auf Polizeikreise von einem Anschlag.
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Hier ist der Kleintransporter in die Personengruppe gefahren:
Bild
Bild: Google
17:13
Mutmaßlicher Täter hat sich erschossen
Das bestätigte die Polizei der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem Vorfall kamen den Angaben zufolge mehrere Menschen ums Leben, sechs der mehr als 30 Verletzten schweben demnach in Lebensgefahr.
17:10
Das Auto, das in die Personengruppe gefahren ist, ist ein Kleintransporter
Das Fahrzeug habe eine kleinere Gruppe Menschen erfasst, sagte ein Polizeisprecher am Samstag in Münster. Auf Twitter bat die Polizei nochmals, keine Spekulationen über den Vorfall anzustellen. Die Lage sei weiter unübersichtlich.

17:01
Polizei bestätigt: Fahrer ist tot
Der Mann, der in die Personengruppe gefahren ist, ist nach Angaben der Polizei tot. Er habe sich selbst umgebracht, bestätigte die Polizei am Samstag der Nachrichtenagentur dpa.
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Polizei bittet darum, Spekulationen zu vermeiden

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Mutmaßlicher Tatverdächtiger soll sich vor Ort selbst getötet haben
Nach Polizeiangaben sind rund 30 Menschen verletzt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der mutmaßliche Tatverdächtige habe sich vor Ort selbst getötet, sagte ein Polizeisprecher demnach. Ob es sich um einen Anschlag handle, lasse sich noch nicht sagen. Derzeit laufe ein Großeinsatz in der Innenstadt von Münster. In Sicherheitskreisen hieß es, "das Szenario ist so, dass man einen Anschlag nicht ausschließen kann."
16:47
Polizei bittet darum, den Bereich um die Unfallstelle zu meiden
Die Polizei Münster ruft dazu auf, den Bereich um die Unfallstelle zu meiden und den Innenstadtbereich zu verlassen.



16:41
Auto fährt in Personengruppe: Mehrere Tote in Münster
Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr aus Ermittlerkreisen, dass mehrere Menschen ums Leben gekommen sind, als ein Auto in eine Personengruppe fuhr.

Die Reaktionen auf die Amokfahrt in Münster:

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Die Reaktionen auf Münster
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): "Angesichts der schrecklichen Geschehnisse in Münster bin ich zutiefst erschüttert."
quelle: afp pool / ludovic marin
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