Das letzte Baumhaus im Hambacher Forst ist gerodet. So soll es nun weitergehen:
Nach dem Verbot der für Samstag geplanten Demonstration von Umweltschützern am Hambacher Forst sind die Juristen am Zug. Der BUND kündigte am Donnerstagabend einen Eilantrag am Verwaltungsgericht Aachen und am Bundesverfassungsgericht an. "Wir werden uns gegen diese empörende Einschränkung unseres Demonstrationsrechtes wehren", sagte der Sprecher der Umweltschutzorganisation, Dirk Jansen.
Für Samstag wurden 20.000 Menschen am Hambacher Forst zu einer Demonstration erwartet. Doch blieb bis zunächst unklar, wo die Abschlusskundgebung abgehalten werden sollte. Am Donnerstagabend, dann die Wende: Die Polizei in Aachen verbot die Demo "wegen erheblicher Gefahren für die öffentliche Sicherheit". In der Presseerklärung heißt es unter anderem:
Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach sagte:
Der Einspruch kam umgehend. Der Grünen-Europaabgeordnete Martin Häusling pochte via Twitter auf die Versammlungsfreiheit:
Schon am Freitag könnte das Oberverwaltungsgericht Münster über die Rodung des Areals entscheiden. Gegen die Baumfällarbeiten hatte die Umweltschutzorganisation Bund Klage eingereicht.
Der Energiekonzern RWE beginnt bereits mit den Vorbereitungen und zieht einen Graben um den Hambacher Forst. "Wir werden es nicht dulden, dass Leute nach der Räumung da eindringen und den Wald wieder besetzen", sagte ein Unternehmenssprecher.
RWE-Chef Rolf Martin Schmitz sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger":
Dem widersprach die Klimaexpertin Claudia Kemfert. Die Wirtschaftsprofessorin sagte der "Frankfurter Rundschau":
Nach einem Brandanschlag auf eine Düsseldorfer Kranfirma prüft die Polizei eine mögliche Verbindung zum Streit um den Hambacher Forst. Das Unternehmen hatte Maschinen für die umstrittenen Räumarbeiten in dem uralten Wald westlich von Köln bereitgestellt, bei denen die Polizei Baumhäuser von Rodungsgegnern beseitigt hatte. Der Energiekonzern RWE will dort Bäume fällen, um Braunkohle abzubauen.
Ein anderer Maschinen-Verleiher, der etwa Beleuchtungstürme für den Hambacher Forst geliefert hatte, zog nach einem Brand seine Maschinen zurück. Das Unternehmen berichtete im Internet von Bedrohungen seines Personals, beschmierten Gebäuden und beschädigtem Firmeneigentum.
(aj/per/dpa/afp/rtr)