Lawinenabgang in Österreich – Drei Deutsche getötet, einer vermisst
13.01.2019, 09:57
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Drei Skifahrer aus Süddeutschland sind im
österreichischen Lech unter einer Lawine ums Leben gekommen. Wie Behörden am Sonntag berichteten, wurde ein Mann der vierköpfigen
Gruppe am Vormittag noch vermisst.
Die vier Freunde waren am Samstag auf einer gesperrten Skiroute unterwegs. Am Abend wurden sie
als vermisst gemeldet. Laut Polizei fanden die Retter die Leichen von
drei Männern aus Oberschwaben im Alter von 32, 36 und 57 Jahren kurz
vor Mitternacht. Die noch vermisste Person ist 28 Jahre alt und
ebenfalls aus Süddeutschland.
Als am Samstagabend die Frau eines Skifahrers eine Vermisstenanzeige
stellte, gelang es den Helfern schnell, die Gruppe mittels
Handy-Ortung zu lokalisieren. Eine Rettungsmannschaft stieg sofort
auf und fand die drei Toten gegen 23 Uhr. Sie
wiesen Verletzungen sowie Erstickungsmerkmale auf. Sie hatten ihre gesamte Notfallausrüstung dabei. Trotz ausgelösten Airbags
wurden sie verschüttet.
Lawinenairbag
Der Lawinenairbag soll die Überlebenswahrscheinlichkeit von Personen, die von einer Lawine erfasst wurden, erhöhen. Er ist für Wintersportler gedacht, die sich abseits der gekennzeichneten Pisten bewegen. Zwei Airbag stecken in einem Rucksack. Wenn jemand von einer Lawine erfasst wird, löst ein Zug am Griff an der Vorderseite des Rucksacks zwei Airbags aus – sie blasen sich innerhalb von wenigen Sekunden auf. Das Zusatzvolumen soll die Verschüttung des Opfers durch die Lawine verhindern. Das Opfer kann so nicht nur schneller gefunden werden, auch das Erstickungsrisiko sinkt. Mitunter kann sich der verschüttete sogar selbst befreien. Bleibt das Opfer an der Schneeoberfläche, liegt das Sterberisiko zwischen 3 und 4 Prozent, bei ganz verschütteten Personen beträgt es etwa 54 Prozent.
Die Suche nach dem vierten Verschütteten musste wegen großer
Lawinengefahr abgebrochen werden. Ob sie am Sonntag wieder
aufgenommen wird, entscheidet eine Lawinenkommission am Vormittag,
wie ein Polizeisprecher sagte. "Es ist zu fragen, ob die Suche wegen
der großen Lawinengefahr zu verantworten ist", so der Sprecher.
Am Samstag herrschte in Lech oberhalb von 2000 Metern
Lawinenwarnstufe 3. Wegen weiterer Schneefälle dürfte die
Lawinengefahr nicht nur in der Region Arlberg weiter zunehmen.
Verbreitet wird bis zum Dienstag in Hochlagen mit rund einem Meter
Neuschnee und mehr gerechnet.